Rauch vor dem Hoffenheim-Fanblock im Augsburger Stadion

Fußball | Bundesliga

Inzwischen 13 Verletzte nach Böllerwurf - Ein Tatverdächtiger wieder frei

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AUTOR/IN
Kersten Eichhorn

Nach dem Böllerwurf im Bundesligaspiel des FC Augsburg gegen die TSG Hoffenheim hat sich die Zahl der verletzten Fans auf 13 erhöht. Ein Tatverdächtiger wurde inzwischen aus der U-Haft entlassen

Diese denkwürdige 57. Minute der Bundesliga-Partie des FC Augsburg gegen die TSG Hoffenheim vom letzten Samstag beschäftigt die zuständige Kriminalpolizei in Augsburg weiter intensiv. Inzwischen hat sich die Zahl der Verletzten nach dem Böllerwurf im Hoffenheimer Fanblock von 11 auf 13 erhöht, so ein Sprecher der Polizei Schwaben Nord in Augsburg gegenüber SWR Sport. Man sei aber noch immer am Ermitteln, ob es darüber hinaus weitere verletzte Personen gebe und arbeite deshalb insbesondere mit den Polizeipräsidien in Baden-Württemberg zusammen. Aus deren Zuständigkeitsbereich stammt die Mehrzahl der bisher bekannten Personen mit Knalltraumata.

Woher stammt der Böller?

Daneben arbeiten die Augsburger Kripo-Beamten weiter an den Hintergründen und dem Zustandekommen der Tat. Wichtig in diesem Zusammenhang ist vor allem auch, um welche Art und Beschaffenheit es sich bei dem Sprengkörper handelt und woher er stammt. Noch am Samstag hatte die Polizei in der Augsburger Arena eine Tatort-Sichtung und Begehung durchgeführt und Spuren gesichert.

Ein Tatverdächtiger wieder auf freiem Fuß

Einer der beiden 28-jährigen Tatverdächtigen aus dem Raum Göppingen, die noch während des Spiels identifiziert und im Hoffenheimer Fanblock festgenommen wurden, wurde am Donnerstag wieder aus der U-Haft entlassen. Die Auswertung der Videoaufzeichnung rechtfertige keine U-Haft, berichtet der Bayrische Rundfunk mit Bezug zur Polizei Augsburg. Es handele sich allenfalls um Beihilfe.

Der andere Beschuldigte, der den Böller gezündet haben soll, sitzt hingegen weiter im Raum Augsburg in Untersuchungshaft. Der Verbrechens-Tatbestand lautet "Herbeiführen einer Sprengstoff-Explosion" und wird mit einer Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr geahndet. Allein schon deshalb sei die U-Haft begründet, so ein Polizeisprecher. Dazu kommen noch die Körperverletzungsdelikte wie Gesundheitsschädigungen bei den mindestens 13 Verletzten.

Bei der TSG Hoffenheim sind die beiden Tatverdächtigen nicht bekannt. Nach Angaben des Vereins gegenüber SWR Sport hätten sie die Tickets an der Augsburger Tageskasse gekauft. Das heißt anonym, weil bei online bestellten Tickets die Personendaten hinterlegt werden müssen.

TSG Hoffenheim rechnet mit DFB-Strafe

Die TSG selbst steht nach wie vor in engem Austausch mit Polizei und Staatsanwaltschaft. Und hält auch Kontakt zu den Opfern des Böllerwurfs. Vier Verletzte befanden sich am Dienstag noch im Krankenhaus. In Hoffenheim rechnet man mit einer Geldstrafe des DFB. Der Kontrollausschuss des Verbandes hatte bereits am Wochenende eine Untersuchung eingeleitet. Auch wenn der Verein nicht für den Vorfall verantwortlich gemacht werden kann, wird er nach DFB-Regularien bestraft, weil die Explosion im Hoffenheim-Block passierte.

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Kersten Eichhorn