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Fußball | DFB-Pokal

FCK ist zurück: So feierten Mannschaft und Fans in Kaiserslautern

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Nach der Niederlage im Finale des DFB-Pokals gegen Bayer Leverkusen ist der 1. FC Kaiserslautern zurück in der Pfalz. Dort haben Fans und Mannschaft zusammen ausgelassen gefeiert.

Friedhelm Funkel und Co. wirkten beim Empfang bei Oberbürgermeisterin Beate Kimmel noch immer zerknirscht, selbst auf dem stimmungsvollen Stiftsplatz hellten sich die Mienen der unglücklichen Kaiserslauterer nach der Niederlage im Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen kaum auf. 7.000 Fans feierten bei bestem Fritz-Walter-Wetter enthusiastisch ihre verhinderten Helden. Da der scheinbar übermächtige Gegner Bayer Leverkusen plötzlich doch so verwundbar war, wirkte der Schmerz trotzdem spürbar nach - der Stachel saß tief.

Jean Zimmer: Stolz kommt in einigen Tagen

"Ein fettes Dankeschön an alle Fans, man spürt Gänsehaut", sagte Kapitän Jean Zimmer der Menge auf dem Stiftsplatz. Es bleibe dennoch "der Schmerz", der Stolz werde erst "in einigen Tagen" kommen. "Es ist so schlimmer, als wenn du 0:4 oder 0:5 verlierst gegen einen höherklassigen Gegner", haderte Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen. Stimmungsfeuerwerk auf den Rängen, einzigartiger Kampf auf dem Platz - und doch nervte nach dem 0:1 (0:1) die verpasste Krönung des "Feiertags für die Pfalz" ganz gewaltig.

"Nah dran ist eben nicht nah genug", führte Hengen aus: "Es ist egal, wie du ein Finale verlierst. Du verlierst es und der Gegner hat den Pott in der Hand. Deshalb sind wir enttäuscht. Es war ein bisschen mehr drin." Besonders die verschenkte Halbzeit in Überzahl nach dem Platzverweis von Odilon Kossounou (44.) trübte die Stimmung. "Zum dritten Mal eine Scheiß-Niederlage mit einem Tor und jeweils gegen den deutschen Meister", grummelte Trainerroutinier Funkel nach seinem letzten Spiel als FCK-Coach.

Trainer Funkel: nochmal ins Finale?

Schon mit Duisburg und Frankfurt hatte er seine Pokalfinals derart bitter verloren, dennoch habe das Erlebnis in Berlin "Lust" geweckt. Worauf? "Vielleicht schaffe ich nochmal ein Finale und spiele nicht gegen den deutschen Meister. Das würde ich mir wünschen. Aber ich weiß, dass nicht jeder Wunsch in Erfüllung geht", sagte der 70-Jährige. Auf jeden Fall öffnete er die Hintertür zur Fortsetzung seiner Trainerkarriere einen Spalt weiter: "Wenn ich erholt und bei Kräften bin, kann ich nicht ausschließen, nochmal was zu machen."

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Allerdings erstmal nicht beim FCK, die Suche nach Funkels Nachfolger läuft. "Da werden wir nächste Woche mal schauen, wie weit wir kommen. Die Gespräche laufen, aber es gibt keine Wasserstandsmeldungen", erklärte Hengen. Als Favoriten werden der frühere Lauterer Profi Markus Anfang sowie Michael Wimmer gehandelt. Es brauche einen Trainer, "der zu diesem Verein passt. Der ein bisschen dickköpfig ist, der eine eigene Meinung hat und diese auch durch- und umsetzt in der Arbeit mit der Mannschaft", forderte Funkel. Generell müsse Lautern künftig wieder mehr "Geduld" mit einem Coach haben.

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Die nun abgelaufene Zittersaison, als der Klassenerhalt erst am vorletzten Spieltag perfekt gemacht wurde, soll sich keinesfalls wiederholen. Es brauche wieder mehr "Spieler, die die Fans mitnehmen auf dem Betzenberg", riet Funkel.  Im Finale riss das Team die fast 30.000 eigenen Anhänger im Olympiastadion trotz des frühen Rückstands durch das Traumtor von Granit Xhaka (16.) kampfeslustig mit, doch in Überzahl offenbarten sich spielerische Mängel.

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"Einen Feiertag für die Pfalz hatten wir angekündigt - und jeder hat ihn gelebt", sagte Zimmer.  Das Team wolle aus dem "Highlight der Karriere" (Jan Elvedi) Kraft ziehen und versuchen, "dass der FCK auf lange Sicht öfter auf solchen Bühnen auftauchen wird", betonte Torhüter Julian Krahl. Nur dann eben ohne Funkel, der aber auf dem Stiftsplatz noch einmal herausstellt: "Der Club 1. FC Kaiserslautern ist auf seine Art einzigartig."

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