Kaiserslauterns Spieler jubeln nach Ragnar Aches ersten Treffer gegen Hansa Rostock  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Dank Unterschiedsspieler Ache

"Reaktion gezeigt" auf Debakel gegen KSC - FCK feiert ersten Sieg unter Friedhelm Funkel

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Johann Schicklinski

Im dritten Anlauf hat der 1. FC Kaiserslautern den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Friedhelm Funkel gefeiert. Im Kellerduell bei Hansa Rostock siegten die Roten Teufel mit 3:0 (1:0) - dank Stürmer Ragnar Ache. Nach der Partie war die Erleichterung riesig.

Nach dem Schlusspfiff sank Ragnar Ache erschöpft, aber glücklich zu Boden. Doch der Stürmer des 1. FC Kaiserslautern blieb nicht lange alleine, denn schnell kamen seine Mannschaftskollegen zu dem 25-Jährigen gerannt - und zwar, um sich zu bedanken. Beim 3:0-Auswärtserfolg der Roten Teufel bei Hansa Rostock hatte Ache alle drei Tore für die Pfälzer erzielt.

Ragnar Ache: "Die Freude ist sehr groß"

"Die Freude ist sehr groß, gerade nach der letzten Woche, als wir das Derby gegen den KSC 0:4 verloren haben", sagte Ache im ARD-Interview. "Das war die richtige Antwort, nachdem wir unter der Woche viele gute Gespräche hatten - genau so müssen wir weitermachen."

Der Topstürmer des 1. FC Kaiserslautern hatte die Partie im Alleingang entschieden. Ache traf in der 6., 66. und 76. Minute für die Gäste. Seine Bilanz nun: zwölf Tore in 18 Ligaspielen. Auf Rostocker Seite flog Oliver Hüsing kurz vor der Halbzeitpause mit Gelb-Rot vom Platz (37).

Schreckmoment nach Aches dritten Treffer

Im Anschluss an Aches dritten Treffer kam es im Rostocker Stadion zu einem Schreckmoment: Ein Hansa-Anhänger war in den Innenraum gelangt und hatte versucht, die FCK-Profis beim Jubeln zu attackieren. Spieler beider Mannschaften sowie die Ordner reagierten allerdings schnell und entschärften die brenzlige Situation.

"Ich bin zu den Fans gerannt, wir haben gemeinsam gejubelt, und auf einmal sehe ich, dass jemand auf den Platz rennt", schilderte Ache die Szene. "Ich weiß nicht, was da in seinem Kopf vorging, aber zum Glück ist nichts Schlimmes passiert."

Endlich zu Null für die Roten Teufel

Aufgrund dieses Vorfalls begaben sich beide Teams nach dem Abpfiff rasch in die Kabine. Der guten Laune beim FCK tat dies aber keinen Abbruch. Denn es gab auch Grund zum Feiern: Im 24. Versuch spielten die Pfälzer in der aktuellen Zweitligasaison zum ersten Mal zu Null.

Und noch viel besser: Die Leistung stimmte. Dementsprechend war Funkel, der vor zweieinhalb Wochen beim FCK als Trainer auf den freigestellten Dimitrios Grammozis gefolgt war, zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.

Friedhelm Funkel: "Mannschaft hat sich selbst in die Pflicht genommen"

"Freude und Erleichterung darüber, dass wir dieses wichtige Spiel für uns entscheiden konnten. Dass wir eine Reaktion darauf gezeigt haben, was wir letzte Woche Zuhause abgeliefert haben. Die Mannschaft hat sich selbst in die Pflicht genommen und ist hier heute ganz anders aufgetreten", analysierte der erfahrene Coach.

Die Handschrift des 70-Jährigen war in Rostock zu sehen. Defensiv standen die Roten Teufel sehr kompakt. Bei Ballgewinnen wurde schnell umgeschaltet, vorrangig mit Tempo über die Flügel gespielt. Im Sturmzentrum wurde immer wieder Zielspieler Ache gesucht - und auch gefunden. Der FCK war gegenüber Hansa klar überlegen und ließ sogar noch einige klare Chancen liegen.

Funkel war "zufrieden mit der Leistung, aber wir müssen auch ein paar Dinge besser machen. Da werden wir weiter dran arbeiten". Der Weg stimme aber, sagte der Trainer weiter.

Durch den Auswärtsdreier steht der FCK zehn Spieltage vor Saisonende knapp über dem Strich. Die Roten Teufel sind mit 25 Punkten Tabellen-15.. Und nächste Woche wartet das nächste Schlüsselspiel, wenn Schlusslicht VfL Osnabrück auf den Betzenberg reist (10.03., 13:30 Uhr).

"Es scheint sich in der Mannschaft etwas zu tun"

Funkel blickt der Partie optimistisch entgegen. Vier Zähler aus drei Spielen, so lautet seine aktuelle Zwischenbilanz, die er dann ausbauen will. Wichtiger aber noch für den Routinier: "Es scheint sich in der Mannschaft etwas zu tun. Das habe ich auch gefordert. Und genau das muss sich in den nächsten Wochen fortsetzen."

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Johann Schicklinski