Almamy Touré

Fußball | 2. Bundesliga

Almamy Touré: "Ich weiß, dass die FCK-Fans verrückt sind"

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Luca Schulz
Bild von Luca Schulz, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Während seiner Zeit in Frankfurt hatten ihm seine Teamkollegen erzählt, dass das Fritz-Walter-Stadion fast immer voll ist. Am Sonntag erlebt Neuzugang Touré die Stimmung zum ersten Mal hautnah.

Dass Almamy Touré gegen Holstein Kiel (13:30 Uhr) für 90 Minuten zum Einsatz kommt, ist wahrscheinlich noch zu früh. Nach seiner vereinslosen Zeit ist der Fitnesszustand des gebürtigen Maliers noch nicht auf dem Niveau seiner Team-Kameraden. Das sei aber "ganz normal", sagt Cheftrainer Dirk Schuster, der vor allem von Tourés Spieleröffnung angetan ist. Der FCK-Coach ist davon überzeugt, dass er dem Team schon bald helfen wird. Mit Blick auf die vielen Gegentore soll er für mehr Stabilität sorgen.

From Paris to Lautern

Den 27-Jährigen hat es aus der Weltmetropole Paris ins kleine Kaiserslautern verschlagen. In die Hauptstadt war er hingezogen, nachdem er Eintracht Frankfurt im Sommer verlassen hatte. Für ihn ist das aber kein Problem: "Ich brauche eine Atmosphäre, wo ich mich auf den Fußball fokussieren und mehr spielen kann. Ich glaube, das wird gut", erzählt Touré im Gespräch mit dem SWR Sport. Der Defensiv-Allrounder freut sich aber vor allem auf die Fans. Auf die Frage, was er schon über den FCK wisse, lacht er: "Ich weiß, dass die Fans verrückt sind".

Ausschlaggebend für seinen Wechsel in die Pfalz sei aber auch gewesen, dass der FCK ein Traditionsklub ist. Zwar gab es auch andere Angebote, doch letztlich hatte er bei den Roten Teufeln das beste Gefühl. Eine "Mitschuld" trägt daran auch FCK-Stürmer Ragnar Ache.

"Raggy is my bro"

Bereits bei der Eintracht verbrachten Ache und Touré viel Zeit gemeinsam, waren vor zwei Jahren zusammen in Reha. Bevor Touré beim FCK unterschrieb, rief er seinen Kumpel an. Das Ergebnis des Telefonats liegt auf der Hand: Denn jetzt sitzen sie nebeneinander in der Kabine und sind wieder vereint. "Raggy ist mein Bruder", grinst Touré und umarmt den derzeit verletzten Stürmer im Anschluss des Interviews liebevoll.

Vertrag bis 2025 beim 1. FC Kaiserslautern

Hier in Kaiserslautern will Touré jetzt hart arbeiten, damit er schnell wieder bei 100 Prozent ist. Dass er so lange ohne Verein da stand, hatte er sich nämlich eigentlich ganz anders vorgestellt. Kein Wunder, schließlich gewann er mit Frankfurt die Europa League. Doch der richtige Klub sei damals nicht dabei gewesen. "Für mich war es besser, zu warten und nachzudenken und den richtigen Klub auszuwählen, bei dem ich mich auch wohlfühle." Und so fiel die Wahl auf die Roten Teufel, wo er einen Vertrag bis 2025 unterschrieben hat.

Almamy Touré mit Trophäe nach dem Gewinn der Europa League mit Frankfurt
Almamy Touré (links) gewann mit Eintracht Frankfurt 2022 die Europe League, jetzt spielt er für die Roten Teufel.

Schnelligkeit und Physis zeichnen Touré aus

Am liebsten spielt Touré als Rechter Innenverteidiger. Bei seinen früheren Klubs hat er aber auch schon unter Beweis gestellt, dass er als Außenverteidiger agieren kann. Egal auf welcher Position, mit seiner Schnelligkeit und Physis will er die derzeit anfällige Defensive des FCK stabilisieren.

Alternative für gesperrten Tomiak?

Ob Almamy Touré das bereits am Sonntag unter Beweis stellen kann, muss jetzt Coach Schuster entscheiden. Zwar fehlt der gesperrte Innenverteidiger Boris Tomiak, für 90 Minuten dürfte es beim Neuzugang allerdings noch nicht reichen. Gegen Holstein Kiel muss Schuster weiterhin auf Ragnar Ache und Aaron Opoku verzichten. Sicher ist: Gegen Kiel müsste dringend ein Dreier her. Nach vier Ligaspielen ohne Sieg sind die Roten Teufel nur noch fünf Punkte vom Relegationsplatz entfernt.

Mit den Störchen kommt laut Dirk Schuster ein taktisch sehr flexibles Team auf die Roten Teufel zu. Vor allem gegen den HSV habe die Mannschaft aus Schleswig-Holstein ein begeisterndes Spiel gemacht. 4:2 schickten die Kieler Hamburg nach Hause. Gerade, weil Holstein Kiel so variabel ist, falle die Vorbereitung auf das Spiel gegen den aktuell Drittplatzierten nicht leicht. Schuster unterstreicht: "Die stehen nicht umsonst da!"

Trotzdem herrscht Zuversicht auf dem Betzenberg: "Ich glaube, dass wir die richtigen Lehren aus den letzten Spielen gezogen haben und mit den Fans im Rücken jetzt auch ein gutes Spiel machen wollen", so Dirk Schuster.