Holger Sanwald

Fußball | Bundesliga

1. FC Heidenheim: So bereitet sich der Aufsteiger aufs erste Bundesliga-Heimspiel vor

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Ann-Kathrin Rose

Der 1. FC Heidenheim schreibt mit dem Heimspiel gegen Hoffenheim Geschichte - das erste Bundesligaspiel auf der Ostalb. Holger Sanwald und sein Team haben dafür gearbeitet und freuen sich, wenn es endlich losgeht.

Holger Sanwald hat mit dem 1. FC Heidenheim schon fast alles erlebt - schließlich ist der Vorstandsvorsitzende beim Klub seit 1995 für den Fußball verantwortlich. Ein Heimspiel in der Bundesliga aber war in den vergangenen 28 Jahren nicht dabei - bis jetzt. "Das ist ein sehr gutes Gefühl", sagt Sanwald im Interview mit SWR Sport. "Damals in der Landesliga war noch nicht daran zu denken, dass wir irgendwann in der Bundesliga ankommen."

Mit dem Last-Minute-Aufstieg im Mai aber hat sich das geändert. "Das war für uns alle außergewöhnlich und ist es immer noch." Auf das erste Bundesliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte fiebert deshalb nicht nur Sanwald hin. Am Freitag, rund 24 Stunden vor dem Anpfiff, herrscht in und rund um das Stadion in Heidenheim noch geschäftiges Treiben. Mit Bohrmaschinen werden die letzten Hinweisschilder angebracht, zwei Mitarbeiter bringen die Flaggen des Bundesligisten an, vollgepackte Gabelstapler düsen über das Vereinsgelände.

Urlaub mit To-Do-Liste

"Es war extrem viel zu tun, nicht nur für mich, sondern für mein ganzes Team, auf der Geschäftsstelle, für alle im Verein", sagt Sanwald. Und das nicht nur, weil sich mit dem Aufstieg in die Bundesliga auch die Anforderungen an den Klub verändert haben. Auch das Interesse der Fans ist deutlich höher. Nicht alle Wünsche, etwa nach Dauerkarten oder Spieltagstickets, konnte das Heidenheimer Team erfüllen.

Auch deshalb hatte Sanwald in diesem Sommer zwar Urlaub, allerdings mit der To-Do-Liste für die Bundesliga im Gepäck. "Direkt nach dem Aufstieg, das habe ich gelernt, braucht man ein, zwei Wochen. In der Vergangenheit habe ich das teilweise falsch gemacht und dann direkt weiter gearbeitet."

Nach zwei Wochen aber ging es für ihn zurück auf die Ostalb - die neue Saison, das Abenteuer Bundesliga vorbereiten, damit zum ersten Heimspiel gegen Hoffenheim am Samstag (15:30 Uhr) alles bereit ist. "Wir haben das alles gut vorbereitet und sind so weit, sportlich wir organisatorisch." Und auch deshalb ist die Vorfreude groß.

Vorfreude in Heidenheim

"Wenn ich in die Gesichter unserer Mitarbeiter schaue, in die der Spieler, Trainer, des Funktionsteams, spüre ich, da ist eine gewisse Spannung da, ohne, dass wir überdrehen", sagt Sanwald. Denn auf und neben dem Platz sind die Heidenheimer ein eingespieltes Team, haben sich nur individuell verstärkt. Und doch: "Wenn wir uns die nackten Zahlen anschauen, dann haben wir alle zusammen so gut wie keine Bundesliga-Erfahrung. Egal mit welchem Gegner wir das vergleichen - Wolfsburg, Hoffenheim, Dortmund. Da sind wir auf dem Papier immer krasse Außenseiter", sagt er.

"Aber dadurch, dass wir so lang zusammenarbeiten, dass wir eine verschworene Einheit sind und zueinander stehen, wenn der Wind von vorn kommt, haben wir vielleicht doch eine Chance. Da glauben wir ganz fest dran." Der Klassenerhalt ist das Saisonziel des Aufsteigers. Und dann ist da noch etwas, das in Heidenheim länger halten soll, als nur eine Spielzeit. "Wir wollen die Euphorie, die hier in der Region ist, erhalten."

Heidenheimer Heimvorteil

Für das erste Bundesliga-Heimspiel ist die auf der Ostalb auf jeden Fall spür-, beinahe greifbar. "Es ist zu spüren, dass ein Kribbeln da ist und eine riesengroße Vorfreude", sagt Sanwald. Und genau das soll gegen die TSG den Unterschied machen. Denn nach dem 0:2 zum Auftakt in Wolfsburg hofft Sanwald auf den Heidenheimer Heimvorteil. "Die Heimspiele müssen die Grundlage unseres Erfolgs sein", sagt er.

Und vielleicht klappts so ja auch mit dem Klassenerhalt. "Da schöpfen wir viel Kraft draus. Mal sehen, ob das reicht, um mit den großen Namen in der Bundesliga mitzuhalten. Ohne den Zusammenhalt und den besonderen Spirit, der hier im Verein herrscht, hätten wir sowieso keine Chance."

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Ann-Kathrin Rose