Vera lebt mit starken Schmerzen. „Von Kopf bis Fuß habe ich brennende Schmerzen. Überall brennt es und ist heiß, wie Entzündungen im Körper. Und ich bin erschöpft“, beschreibt sie es.
Nicht ernstgenommen
Sechs Jahre lang hatten Medizinerinnen und Mediziner Depressionen für diese Schmerzen verantwortlich gemacht. Vera fühlte sich abgestempelt und nicht ernstgenommen. „Ich fühlte mich wie die hysterische Frau, bei der alles nur psychosomatisch ist. Ich hatte aber immer das Gefühl, mit mir stimmt etwas anderes nicht.”
Jahrelang die Schmerzen überspielt
Jahrelang ist die Krankenschwester trotz der starken Belastung arbeiten gegangen. Nicht nur weil sie ihren Job geliebt hat, sondern auch, weil sie sich geschämt hat. „Man sieht es ja nicht und ich kann es gut verbergen. Das ist das Schlimme daran. Ich bin halt trotzdem freundlich und gut gelaunt“, sagt sie.
Gewissheit durch richtige Diagnose
2018 hat Vera dann endlich eine Diagnose bekommen: Multiplexneuritis mit getriggerter Migräne, ausgelöst durch das Epstein-Barr-Virus. „Ich habe Rotz und Wasser geheult. Ich war so erleichtert, zu wissen, dass da wirklich was nicht stimmt in meinem Körper. Ich hätte den Arzt küssen können. Dass die Diagnose hart ist, wusste ich da noch nicht, aber endlich war dieses permanente ‚Du-hast-einen-an-der-Klatsche'-Gefühl weg.“