Die „Wildbakers“ stellen das Bäckerhandwerk auf den Kopf

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Andrea Huber-Kreuzer
Andrea Huber-Kreuzer (Foto: SWR)

Sie sind jung, wild und mit Leib und Seele Bäcker: Jörg und Johannes sind Meister ihres Fachs und wollen zeigen, wie toll das Bäckerhandwerk ist.

"Viele Menschen wissen nicht, wie viel Spaß das Handwerk macht, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen, das du am Feierabend sehen, probieren und essen kannst.“

Johannes Hirth aus Bad Friedrichshall und Jörg Schmid aus Gomaringen haben sich vor zehn Jahren auf der Bäcker-Meisterschule kennengelernt. Seither sind sie die ‚Wildbakers‘ und kombinieren traditionelles Handwerk mit coolen Ideen. Beispielsweise backen sie tiefschwarzes Brot mit Sepia-Tinte oder machen Youtube-Videos, wie sie bei voller Fahrt auf einem Pickup-Lader backen. Ganz nebenbei haben die beiden auch Backbücher geschrieben.

„Uns hat gestört, dass Backbücher von Köchen geschrieben werden. Es ist ein Anliegen von uns, dass sich das geile, das tolle Handwerk der Bäcker auch mal präsentiert.“ Johannes Hirth, Bäckermeister aus Bad Friedrichshall.

Warum wollen so wenig junge Menschen heute Bäcker werden?

„Es ist eigentlich paradox,“ meint Jörg. „Wir haben einen sehr transparenten Beruf, bei dem man genau weiß, was wir machen. Da fehlt vielleicht die letzte Aufklärung, wie viel Spaß der Beruf macht. Und das Thema mit der Nachtschicht: Viele Bäckereien denken da um. Die Herstellung der Teige wird in den Tag verlagert. Nachts ist die Reifephase, die relevant ist für gute Backwaren.“

„Gutes Brot ist zum Glück Geschmackssache und für uns Bäcker auch eine Sache der Philosophie,“ sagt Johannes. „Du musst davon überzeugt sein und lange Fermentationszeiten einhalten. Es gibt Bäcker, die auf Tiefkühlbackwaren zurückgreifen. Vorsichtig ausgedrückt: Die Qualität auf dem deutschen Backwarenmarkt ist breit gefächert.“

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