Hanna kämpft gegen Upskirting - das ist der Grund

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Heimlich unter den Rock filmen oder fotografieren, das nennt man Upskirting. Hanna aus Ludwigsburg ist das widerfahren. Jetzt kämpft sie dafür, dass Upskirting strafbar wird.

„Nach der Klassenfahrt hat sich rausgestellt, dass es ein Lehrer von einer anderen Schule war, der Mädchen unter die Röcke gefilmt hat.“

Upskirting soll verboten werden

Hanna hat eine Petition gestartet: Sie will, dass „Upskirting“ in Deutschland verboten wird. „Upskirting nennt man das ungefragte, voyeuristische Fotografieren oder Filmen, das einer Frau unter den Rock guckt. Solche Upskirts landen häufig auf Pornoseiten und anderen Onlineplattformen“, erklärt Hanna auf der Seite ihrer Petition.

Hannas Upskirting-Erfahrungen

Ihr selbst ist das auch schon passiert, das erste Mal mit 13, bei einer Schuldisko im Schullandheim. Durch einen Lehrer. „Dann habe ich mich so schmutzig gefühlt, weil man denkt, wenn ich eine Hose angezogen hätte, wäre das nicht passiert. Man weiß ja auch nicht, was dieser erwachsene Mann damit macht.“

Mit 16 passiert es ihr nochmal, auf einem Festival. „Für mich macht es das unerträglich, dass sich jemand das nimmt, was ihm nicht zusteht. Dass jederzeit ein Mensch zwischen die Beine fotografieren könnte und sich zu Hause selbst befriedigen könnte.“

„Das ist ein ganz widerliches Gefühl, lässt mich ohnmächtig werden, nimmt mir Freiheit in der Wahl meiner Kleider. Was beknackt ist!“

Das große Problem: Upskirting ist keine Straftat, anders als beispielsweise in Finnland, Schottland oder Indien. Strafbar machen sich die Täter erst, wenn sie die Aufnahmen verbreiten. Hanna findet, das muss sich ändern. Und nicht die Rocklänge der Frauen.

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SWR