Job geschmissen, Wohnung gekündigt, ab in die Natur. Als Marco aus Freiburg merkt, dass er sich in seinem Leben nicht mehr wohlfühlt, startet er ein Experiment: Er tauscht sein altes Leben gegen ein Leben im Bus.
Wenn ich meiner Oma erzähle, was ich als Achtsamkeitstrainer mache, dann lacht sie immer. Sie versteht nicht, dass Menschen mich brauchen, um die Natur wahrzunehmen, das Blätterrauschen zu hören. Aber genau das ist heutzutage so schwierig. Unsere Welt ist nicht dafür gemacht, achtsam und entspannt zu sein.
Binnen kürzester Zeit macht Marco Karriere: erst Personalrekrutierung, dann Personalentwicklung, schließlich eine Stelle als „New Work“-Verantwortlicher bei einem Energieunternehmen. Doch Zweifel werden in ihm laut. Bei einem Vortrag vor ca. 100 Fach- und Führungskräften wird ihm klar:
Mir könnte gerade jeder seinen Job anbieten, aber ich würde keinen wollen.
Neustart
Marco beschließt zu kündigen, eine Auszeit zu nehmen. Er kauft sich einen VW-Bus, baut ihn aus und reist vier Monate durch Europa. Dann der nächste Cut: Seine Freundin und er trennen sich, er zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus – und entscheidet sich, vorübergehend im Bus zu leben. Mit dabei: Hündin Scotty, die er im Urlaub in Bosnien gerettet hat.
Experiment: Minimalismus
Für ihn ist das minimalistische Leben wie ein Experiment. Was braucht er wirklich und auf was kann er verzichten? Zurzeit verdient er als selbständiger Coach für Achtsamkeit und Meditation einen Bruchteil seines ursprünglichen Gehalts, aber das kümmert ihn nicht. Für ihn ist sein Leben gerade einfach nur bereichernd: "Ich setze mich plötzlich mit den simplen Herausforderungen auseinander: Woher bekomme ich Wasser? Stehe ich richtig, um Schatten zu haben?" Er schätzt diese Erfahrung sehr. "Ich habe noch nie so viele Füchse, Glühwürmchen und Rehe gesehen wie dieses Jahr."
Ein Leben in Freiheit
Seine Pläne: Im Süden in Portugal überwintern. Und langfristig? Da träumt er vom gemeinschaftlichen Wohnen. Vielleicht ein alter Bauernhof. Oder eine Fläche, auf der er eine Jurte aufstellen kann.
Geistheilerin
Lara aus Windesheim bezeichnet sich als Heilerin. Menschen, denen sie hilft, schätzen ihre Arbeit. Mit ihrer Art eckt sie oft an. In der Uni weiß deshalb keiner von ihren Fähigkeiten – bis jetzt.
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