



Ich arbeite seit über 20 Jahren für die Lebensmittelindustrie. Wenn du so lange dort tätig bist, fällt es dir irgendwann schwer, draußen „normale“ Nahrung zu dir zu nehmen.
Murat aus Klein-Winternheim hat sein Unternehmen mit dem Ziel gegründet, nachhaltiges Fast Food anzubieten. Massenproduktion, lange Transportwege oder Kühlketten sucht man bei ihm vergebens. Der Nachhaltigkeitsbegriff ist für ihn allgegenwärtig. Das Gemüse baut er die meiste Zeit des Jahres selbst an, Brot und Fleisch bezieht er aus direkter Umgebung. Der Strom für seine mit Biogas betriebenen Foodtrucks kommt aus Sonnenenergie. So verbrauchen seine Speisen kaum CO2.
Vor allem bei schnellen Gerichten und Massenproduktion sieht er dringenden Handlungsbedarf. Sein Team ist inzwischen auf zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angewachsen. Kreativität und ausgefallene Geschmacksideen sind ihm dabei ganz wichtig. Sein Team und er entwickeln für die Teigtaschen eigene Soßen, damit das „Erlebnis Kebab“ auch ja nicht zum Einheitsbrei wird. So viele kreative Köpfe brauchen Platz: Die Einliegerwohnung seines Hauses wurde extra als Küche umfunktioniert.
Es gibt auch vegetarische und vegane Optionen
Es ist nicht alles nur Fleisch. Neben Döner Kebab in verschiedenen Varianten erweitert Murat auch sein vegetarisches und veganes Angebot. Wie passen Nachhaltigkeit und Fleischkonsum überhaupt zusammen? Regionale Haltung ist dabei immerhin ein Anfang: „Alle Fleischesser da draußen von der Massentierhaltung auf lokale Produktion umzuschulen, bringt schon etwas und ist immerhin ein Anfang!“
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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter
Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“
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