Nicole hat ihren Sohn verloren und möchte bei der Trauerbewältigung nun anderen Familien helfen

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AUTOR/IN
Frank HIsam
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Michèle Kraft
Michèle Kraft (Foto: SWR)

„Der Schmerz bleibt, er ist wie eine Wunde, die nur etwas vernarbt.“

Nicole Sieben hat ihren Sohn Lenny durch einen Unfall verloren, als er 13 Jahre alt war. Das war vor fünf Jahren. Seitdem hat sie viel getrauert, mit ihrem Mann, ihrem zweiten Sohn und im Verein "Trauernde Eltern & Kinder Rhein-Main" in Mainz.

„Es kann sich niemand vorstellen, wie es sich anfühlt, ein Kind zu verlieren“.

Für Nicole hat das alte Leben mit dem Unfall einfach aufgehört. In ihren alten Job wollte sie nicht mehr zurück. Ihr zweiter Sohn hat ihr viel Kraft gegeben weiterzumachen. Dazu kam noch ein Trauerbegleiterin, die Nicole geholfen hat, Möglichkeiten zu finden, ihren Alltag weiterhin zu bewältigen. Trauerbegleiter sind speziell ausgebildete Psychologen oder Therapeuten. Mit ihnen können Betroffene in Einzelgesprächen ihr Schicksal verarbeiten und in den Austausch mit Menschen kommen, denen Ähnliches passiert ist.

„Es gibt keinen Weg, der vorgegeben ist. In der Trauer sowieso nicht.“ 

Für Nicole sind Trauergruppen ein geschützter Raum und ein Ort, an dem sie Gleichgesinnte treffen kann. Der Verein bietet offene und geschlossene Gruppen an, hilft Kindern, die den Verlust von Bruder, Schwester oder eines Elternteils verstehen müssen. Die Gesellschaft weiß oft nicht, wie sie mit Trauernden umgehen sollen. Dadurch bleiben sie allein. Nicole Sieben tritt dafür ein, dass Trauer nicht einsam macht, sondern einen festen Platz in unserer Gesellschaft hat. 

Herzenssache - Die Kinderhilfsaktion von SWR und SR unterstützt den Verein. Es sollen mehr Trauerbegleiter zur Verfügung stehen, denn Unglücke, wie der Fall von Lenny geschehen beinahe täglich.

Mehr Heimat

„Sich gegenseitig zu unterstützen, ist heute so wichtig wie nie.“

Jeden Tag gibt es neue Informationen über die Zahl von Corona-Infizierten, über Reiseeinschränkungen und Hamsterkäufe. Auch die Zahl der Blutspenden geht zurück. Katharina aus Stuttgart hat deshalb ein wichtiges Anliegen.