Straßenbauer Michael kämpft mit der Hitze

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Jan Lehmann, Daniel Jacob
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Philipp Kaltenmark

Auf dem Bau gibt es keine Ausreden: Straßenbauer Michael muss auch bei extremer Hitze arbeiten. Nicht immer wird die harte körperliche Arbeit wertgeschätzt, doch Michael bleibt seinem Job treu.

Der erfüllendste Moment ist, wenn man eine Baustelle abgeschlossen hat und die ersten Straßenbahnen oder Autos durchfahren. 

Hitze von oben und unten 

Seit 36 Jahren arbeitet Michael als Straßenbauer. Einer seiner größten Feinde auf dem Bau: Das Wetter. Egal ob bei Regen oder extremer Hitze, die Zeitfenster sind eng und die Straßen müssen fertig werden. Um der Mittagssonne im Sommer nicht komplett ausgesetzt zu sein, geht es schon früh auf der Baustelle los. Trotzdem macht die Hitze Michael sehr zu schaffen: „Wir haben 35 Grad von oben. Und wenn man Asphalt einbaut, hat man nochmal 180 Grad von unten.“  

Michael fordert: Mehr Schutz im Sommer! 

Ausgestattet mit viel Trinken, Sonnencreme und Kopfbedeckung schützen sich die Bauarbeiter, doch Michael sieht größeren Handlungsbedarf: „Die Sonne wird immer aggressiver. Das geht keine drei, vier Jahre so weiter. Dann müssen sich die Berufsgenossenschaft und die Politik etwas überlegen, um die Leute zu schützen, dass ab einer bestimmten Temperatur gar nicht mehr gearbeitet wird.“ 

Gutes Geld versus mangelnder Respekt 

Warum es in der Branche an Nachwuchs mangelt, kann er aber nicht verstehen: „Im Handwerk wirst du immer Geld verdienen, sogar gutes Geld.“ Von der Mehrheit der Leute fühlt sich Michael in seinem Job auch respektiert. Ab und zu herrsche trotzdem ein falsches Bild von seiner Arbeit: „Wenn wir dastehen und über die Lösung eines Problems diskutieren, schreien manche Menschen aus dem Auto: ,Würdet ihr arbeiten, wärt ihr schneller fertig.‘ Dass wir jeden Tag neuneinhalb Stunden arbeiten, sehen sie nicht.“ Umso mehr freut sich Michael über die Wertschätzung, wenn eine Straße endlich fertig ist. Dann hupen oder winken ihm auch manche Menschen fröhlich aus ihren Autos zu.

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