„Wir haben erfahren, dass da eine Frau ist, die im Dezember vor der Flut ihren Mann verloren hat und das Haus quasi bis zur Decke voll mit Wasser stand. In meiner Pause habe ich mir gedacht, dass ich am Eingang so ein kleines Herzchen machen kann. Sie hat sich sehr gefreut und hatte Tränen in den Augen.“
Sascha hilft seit Wochen im Ahrtal bei den Aufräumarbeiten. Seit er selbst einen Instagram Aufruf gestartet hatte und mit Freunden und Followern, die er bis dahin nicht kannte, ins Ahrtal gefahren ist, hat er viel bewegt. Er hat Keller leergeräumt, Schlamm geschippt und Wände eingerissen. Und er hat auch Menschen kennengelernt, die zu Freunden wurden. „Der Zusammenhalt ist extrem groß. Wir sind an einem Abend auch einfach mal auf den Berg gegangen und haben den Sonnenuntergang angeschaut. Haben Wein getrunken und Musik angehabt. Es war ein genialer Abend.“
Jeder kann etwas machen!
Mittlerweile kann man schon viele Veränderungen sehen. Doch noch gibt es viel zu tun. „Ich würde mir wünschen, dass weiterhin mehr Menschen helfen. Es gibt Häuser, da ist noch gar nichts passiert.“ Das Problem: Die Helfer werden immer weniger. Das ändert auch die Stimmung bei den Ortsansässigen, findet Sascha. „Es wird dort immer ruhiger. Umso weniger Helfer da sind, umso weniger Geschichten hören die Menschen dort. Die Ruhe bietet mehr Spielraum zum Nachdenken.“
Dabei kann man auch mit kleinen Dingen helfen. „Es gibt immer etwas zu tun. Jeder kann etwas machen. Die Hilfe wird auf jeden Fall gebraucht.“ Wenn Sascha zurückblickt, würde er immer wieder helfen. „Ich hatte da meine schönste Zeit und die schlimmste Zeit meines Lebens.“ Zum einen, weil er das Leid dort gesehen hat, zum anderen, weil er viele neue Menschen kennengelernt hat, die er nicht mehr missen möchte. „Ich werde noch mehr Wochenenden dort verbringen. Wir fahren da als Freunde hin.“ Bald kommt der Winter und bis dahin möchte Sascha noch einigen Menschen geholfen haben. „Das ist keine Sache von heute auf morgen.“
Schwerer Einstieg – Wenn Kinder für ihre Eltern aufkommen müssen
Dominik gelingt unter widrigen Umständen der Berufseinstieg. Er lebt im Zwiespalt zwischen der eigenen Freiheit und dem Wohlergehen der Familie.
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