Trockenste Orte befinden sich in der Antarktis
Spontan würde man diesen Ort wohl in einer heißen Wüste suchen, doch inzwischen haben Wissenschaftler festgestellt, dass sich die trockensten Orte in einer extrem kalten Gegend befinden, nämlich in der Antarktis. Auf einer Weltkarte ist die Antarktis meist ganz weiß dargestellt. Das erweckt den Eindruck, als sei der gesamte Kontinent von einem großen Eispanzer bedeckt. Doch in Wahrheit gibt es in der Antarktis zum einen mächtige, mehr als 4.000 Meter hohe Gebirge, die aus dem Eis herausragen. Zum anderen gibt es ganze Täler, die komplett eisfrei sind – und das offenbar seit Millionen von Jahren. Dort ist es zwar eiskalt – bis zu minus 50 Grad in den Tälern, bis zu minus 70 Grad auf den Bergrücken – aber die Luft ist so trocken, dass man wohl Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte warten kann, bis da mal ein Schneeflöckchen fällt.
Bedingungen wie auf dem Mars
Seit bekannt ist, wie extrem trocken es da ist, interessieren sich zunehmend sowohl Astronomen als auch die Raumfahrtinstitutionen für diese Gegenden, vor allem für die Bergrücken: Die NASA, weil sie sagt, das sind fast schon Bedingungen wie auf dem Mars – da können wir prima unsere Marsroboter testen. Und die Astronomen, weil man in solch trockenen Gegenden natürlich toll die Sterne beobachten kann. Manche Astronomen sagen sogar, wenn man dort eine Sternwarte bauen würde, könnte die es durchaus mit dem Hubble-Weltraumteleskop aufnehmen, jedenfalls was die Schärfe der Bilder angeht.
Sahara: im Vergleich zur Atacama-Wüste ein wahres "Feuchtgebiet"
Astronomen suchen für ihre großen Observatorien bewusst möglichst trockene Gegenden. Bisher galt da die chilenische Atacama-Wüste als der optimale Platz. Früher galt sie als der trockenste Ort der Erde. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei 0,1 Millimeter. Im Vergleich dazu ist die Sahara mit im Schnitt 40 Millimetern Jahresniederschlag ein wahres Feuchtgebiet.
Die Atacama-Wüste ist also zwei Größenordnungen trockener als die Sahara. Deshalb stehen dort heute schon mehrere große Sternwarten. Und zumindest denken Forscher darüber nach, solche Sternwarten auch in der Antarktis zu bauen.