Schnee fasziniert nicht nur Kinder, die gerne Schneemänner bauen oder Schlittenfahren. Auch in vielen Liedern und Popsongs wird er besungen: "Let it snow", "Leise rieselt der Schnee" oder ganz klassisch: "Schneeflöckchen, Weißröckchen."
Im letzten Stück wird die Schneeflocke als guter Freund dargestellt, der zu Besuch kommt und den man gern hat. Es klingt fast, als wäre die Schneeflocke ein Individuum. Tatsächlich soll sogar jede Schneeflocke einzigartig sein und keine wie die andere. Aber stimmt das wirklich? Wie unterschiedlich sind Schneeflocken? Um das herauszufinden, lohnt es sich zu verstehen, wie Schneeflocken überhaupt entstehen.
Der erste Eiskristall
In den meisten Fällen bilden sich Schneeflocken mithilfe von Staubpartikeln in der Luft. Wasser unter null Grad gefriert nämlich nicht automatisch. Es braucht einen sogenannten Kristallisationskeim, um den es fest werden kann. Der ist häufig ein Staubpartikel. Wenn unterkühlte Tröpfchen in den Wolken auf solche Staubpartikel treffen, gefrieren sie an ihnen und es entstehen Eiskristalle. Ein Eiskristall, der für den Menschen sichtbar ist, besteht bereits aus einer Trilliarde Wassermolekülen, einer unvorstellbar großen Anzahl.
Die Schneeflocke formt sich
Am ersten Eiskristall gefrieren dann weitere Wassertröpfchen. Die Eiskristalle bilden so kleine Formen – zum Beispiel Plättchen, Nadeln oder Sterne. Dabei gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten, wie sich die Moleküle zusammenfinden können. Es ist deshalb fast unmöglich, dass es zwei identische Schneeflocken gibt.
Irgendwann sind die Schneeflocken so groß und schwer, dass sie zur Erde fallen. Sie können dabei bis zu drei Stunden unterwegs sein. Auf ihrer Reise wird ihre Form noch weiter verändert, denn die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur beeinflussen die Gestalt der Schneeflocke.
Nicht identisch, aber ähnlich
Trotzdem sehen sich viele Schneeflocken sehr ähnlich, wenn sie bei uns ankommen. Fast alle besitzen beispielsweise eine sechseckige Grundstruktur. Das hängt mit dem Aufbau der Wassermoleküle zusammen. Die einzelnen Atome im Wassermolekül sind nämlich unterschiedlich geladen und ordnen sich daher in einem speziellen Winkel an. Einige Forscher haben sogar schon versucht, die verschiedenen Formen von Schneeflocken zu kategorisieren.
Doch trotz aller Ähnlichkeit gilt: Jede Schneeflocke ist einzigartig. Und je genauer man hinschaut, desto mehr Besonderheiten kann man sehen.
Physik Warum ist Schnee weiß, obwohl Wasser durchsichtig ist?
Schnee besteht aus kleinen Kristallen, die keine geschlossene Oberfläche bilden, sondern eine sehr raue Oberfläche, an der die Lichtstrahlen hin- und hergeworfen, gebrochen und gestreut werden. Deshalb erscheint der Schnee weiß, obwohl er aus dem gleichen Material besteht wie flüssiges Wasser. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Wetter Warum sind Gewitterwolken dunkel?
Wolken bestehen aus winzigen Wassertröpfchen und Eiskristallen; die haben keine Farbe. Warum sehen Wolken dann bei Gewitter grau und schwarz aus? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Tiere Können Haustiere Gewitter vorab spüren?
Lange bevor der Mensch etwas bemerkt, verziehen sich Katzen unters Sofa, wenn ein Gewitter im Anmarsch ist. Dieser angebliche sechste Sinn bei Tieren ist aber nur ein Mythos, der sich schon Jahrtausende hält. Von Lilly Zerbst | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Hausbau Braucht man heute keine Blitzableiter mehr?
An den Empfehlungen und Richtlinien hat sich nichts geändert. In der Regel sind aber gerade bei Wohnhäusern keine Blitzableiter vorgeschrieben. Warum? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.