Das Herz beginnt zu rasen, das Gesicht wird heiß, Schweißausbruch, Schockstarre. Wer vor versammeltem Publikum etwas Peinliches gesagt hat, möchte auf der Stelle im Boden versinken. Ein evolutionäres Programm läuft ab, wir schämen uns.
Aber ist dieses oftmals hemmende Gefühl heute noch hilfreich? Psychologinnen und Soziologen sagen, dass die Scham unsere Privatsphäre schützt, zwischenmenschliche Kommunikation regelt und soziale Gruppen stabilisiert. Wer sich schämt, weiß, dass er oder sie sich gegenüber einer anderen Person falsch verhalten hat. Individuelle Schamgrenzen zeigen, wenn uns jemand oder etwas zu nah kommt.