Persönlichkeiten aus dem internationalen Musikleben der Klassik sind zu Gast bei SWR Kultur und sprechen über ihr Leben, ihre Musik und ihren Werdegang.
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Der Tenor Benjamin Bernheim – Elegante Leichtigkeit der Stimme
Der Tenor Benjamin Bernheim, er bezaubert und begeistert mit hellen und zarten Tönen, mit Leichtigkeit und Eleganz, mit dem Sehnen und Schweben seiner Stimme. Sein Motto: jede Opern-Rolle ist stimmlich so schwer oder leicht, wie man sie singt, und das gilt auch für das Lied und das Chanson. Nicht umsonst wird er umjubelt als der französischste und lyrischste Tenor unserer Zeit.
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Der Pianist und Komponist Omer Klein – Ästhet mit Groove
Omer Klein hat einen weiten Blick auf die Dinge. Geboren in Israel, ausgebildet in den USA, mittlerweile in Deutschland zu Hause, sammelt er von klein auf Inspiration aus allen Künsten: Literatur, Kunst und vor allem Poesie. Seine Fundstücke webt er ein in den Sound seiner vielfach ausgezeichneten Ensembles, bei denen orientalische Klangfarben auf modernen Jazz treffen. Fanny Opitz hat ihn in seiner Wahlheimat Frankfurt getroffen.
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Der Komponist Steve Reich: Ein Klassiker der Moderne
Steve Reich erhob das Prinzip des „Phase Shiftings“ zum Grundprinzip seiner Musik. Anfangs begegnete man ihm mit Skepsis, heute gilt er als Klassiker.
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Der Dirigent René Jacobs – Musik neu entdecken
„Alte Musik“, den Begriff mag der Sänger, Dirigent und Musikforscher René Jacobs ohnehin nicht, klingt ihm zu abgelegt, zu wenig aktuell. Für ihn muss Musik immer lebendig sein, ihre Historie sinnlich erfahrbar. Bei ihm jedenfalls klingt sie so, und dafür werden seine Interpretationen auch gerühmt, als eine Symbiose aus wissenschaftlich fundiert und emphatischem Musizieren.
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Der Pianist Lukas Sternath – "Junges Talent mit altem Klanggewissen"
Schon als Kind bereist der gebürtige Wiener Lukas Sternath als Sängerknabe die Welt. Später studiert er Klavier bei Igor Levit und sorgt dann für Aufsehen beim ARD-Musikwettbewerb in München 2022. Neben dem 1. Preis werden ihm noch 7 Sonderpreise zugesprochen. Seit der Saison 2024/25 ist er zudem ECHO Rising Star. Seinen Erfolg verdankt er aber nicht nur seinem überdurchschnittlichen Talent, sondern auch seinem enormen Fleiß. Täglich übt er bis zu acht Stunden Klavier. Sein Traum? Ein Auftritt in der New Yorker Carnegie Hall. Denn die kennt er bereits von seinen Auftritten als Sängerknabe.
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Der Geiger Renaud Capuçon – Französisches Multitalent
Wann Renaud Capuçon wohl Zeit zum Schlafen findet? Er ist nicht nur einer der gefragtesten Geiger unserer Zeit, sondern leitet darüber hinaus mehrere Musikfestivals, ist Pädagoge, dirigiert, schreibt Bücher und vertritt sein Heimatland Frankreich bei wichtigen Staatsanlässen, zusammen mit seiner Guarnieri- Violine. Der satte, volle Klang, den Capuçon ihr entlockt, kann übermütig jubeln, tief romantisch weinen und ist dann wieder voll strahlender Brillanz.
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Die Gambistin Lucile Boulanger – Eleganz, Natürlichkeit und Energie
Schauspiel oder Musik? Lucile Boulanger kann beides und arbeitete eine Zeitlang in beiden Bereichen. Letztlich entscheidet sie sich für die Gambe und profitiert auf der Konzertbühne von der Bühnenpräsenz der Schauspielerin. Ihre Gambe spielt sie mit immenser Ausstrahlung, Virtuosität, Sinnlichkeit, Kraft und Eleganz. Längst zählt Lucile Boulanger zu den Stars der Alten Musik, und erweitert ihr Repertoire heute bis hinein ins 21. Jahrhundert.
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Der Tenor Christoph Prégardien – Singender Charakterdarsteller
Ein ganzes Künstlerleben lang standen die Lieder von Franz Schubert im Mittelpunkt von Christoph Prégardiens Repertoire. Die Hälfte der 650 Werke hat er gesungen.
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Die Sopranistin Hannah Morrison – Berührend und strahlend
Für die isländisch-schottische Sopranistin Hannah Morrison bedeutet auf der Bühne zu stehen "Erschließendes Glück in der Seele". Mit den Spitzen-Ensembles der Alten Musik tourt sie durch die Welt, mit einem Repertoire von Monteverdi bis zum französischen Lied und Liedern ihrer Herkunft, in der Stimme flexibel und wandelhaft. Sie spricht vier Sprachen und hat – immer neugierig auf die Begegnung mit Mensch und Musik – das Unterrichten für sich entdeckt.
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Der Dirigent Jakub Hrůša – Menschlicher durch Musik
Wenn Jakub Hrůša die Bühne betritt, sieht er glücklich aus. Im Konzert lässt der preisgekrönte Dirigent Lieblingsstücke wie die Moldau frei fließen, mit ewig jungem Schwung. Auch dichte Passagen bei Brahms klingen federnd leicht und klar, Mahler ungemein charakteristisch. Mit den Bamberger Symphonikern arbeitet der gebürtige Tscheche seit Jahren in tiefer Verbindung zur Musik und zu den Menschen.
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Der Regisseur Christof Loy – die Psychologie der Opernregie
Christof Loy wurde in der Zeitschrift "Opernwelt" schon mehrfach als Regisseur des Jahres ausgezeichnet, kein Wunder: Er dringt psychologisch genau vor, und agiert schnörkellos und sensibel mit den Sängern und Sängerinnen. Wichtig ist ihm auch Entdeckerfreude. Mit Herzblut hievt er Unbekanntes, Vernachlässigtes und wenig Gespieltes auf die Opernbühne. Christof Loy glaubt an die Magie des Musiktheaters und ist ein bedingungslos Liebender der Oper.
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Das Quadriga Consort – Alte Musik im neuen Sound
Mit mehr als 50.000 verkauften Tonträgern ist das Quadriga Concort eines der erfolgreichsten österreichischen Ensembles überhaupt. Kein Wunder, denn mit ihrer Mischung aus Alter Musik, Folk und Pop hat sich die Gruppe rund um Cembalist, Arrangeur und Komponist Nikolaus Newerkla nicht nur einen Namen gemacht, sondern auch einen unverwechselbaren Sound geschaffen.