Chronik

Nachkriegszeit und die wilden Jahre

Stand

Die Donaueschinger Musiktage sind eines der ältesten und traditionsreichsten Festivals für Neue Musik weltweit. 1921 unter fürstlicher Protektion begründet, steht es auch heute noch für alle neuen experimentellen Formen auf dem Gebiet aktueller Musik und Klangkunst. Hier in Donaueschingen wurde und wird Musikgeschichte geschrieben.

12. Juli 1946
Die französische Militärregierung erteilt die Erlaubnis zur Wiederaufnahme der Tätigkeit der Gesellschaft der Musikfreunde.

27./28. Juli 1946
Als "Neue Musik Donaueschingen" erstes Festival nach dem Krieg unter Federführung von Hugo Herrmann.

1947
"Neue Musik Donaueschingen"

1948
In Folge der Währungsreform fällt das bereits terminierte Festival aus.

1949/50
Inhaltliche Divergenzen und Kompetenzstreitigkeiten über weitere Gestaltung des Festivals; Hugo Hermann wird die Programmhoheit entzogen.

April 1950
Die Gesellschaft der Musikfreunde nimmt Kontakt mit Heinrich Strobel, dem Leiter der Musikabteilung des Südwestfunks Baden-Baden auf; eine Zusammenarbeit wird vereinbart. Der Südwestfunk trägt seither die alleinige künstlerische Verantwortung, vergibt alljährlich zahlreiche Kompositionsaufträge und trägt die mit Abstand größte finanzielle Hauptlast am Festival. Durch die Zurverfügungstellung seines Sinfonieorchesters inhaltliche Akzentverschiebung auf Orchestermusik.

9./10. Oktober 1950
"Donaueschinger Musiktage für zeitgenössische Tonkunst"; Beginn der bislang dauerhaftesten Periode der Musiktage. Unter Leitung seines Chefdirigentens Hans Rosbaud erster Auftritt des SWF-Sinfonieorchesters. Die Programmverantwortlichkeit liegt in den Händen von Heinrich Strobel.

1951
erstmals vertreten u. a. Pierre Boulez, Olivier Messiaen, Hans Werner Henze

1952
Karlheinz Stockhausen, Bernd Alois Zimmermann,

1953
Pierre Schaeffer/Pierre Henry, Luigi Nono

1954
Christian Wolff, Earle Brown, John Cage (erster öffentlicher Auftritt in Europa); Erweiterung des Programmangebots durch ein Jazzkonzert.

1955
erstmals vertreten u. a. Henri Pousseur, Iannis Xenakis

1956
Luciano Berio, Roman Haubenstock-Ramati

1957
Elliott Carter

1959
Mauricio Kagel, Edgard Varèse

1960
Krzysztof Penderecki

1961
György Ligeti

1963
Kazimierz Serocki

1964
Heinz Holliger, Friedrich Cerha

Januar 1964
Ernest Bour wird Chefdirigent des SWF-Sinfonieorchesters.

1966
erstmals vertreten u. a. Isang Yun

1967
Cristóbal Halffter

1969
Alfred Schnittke

1970
Nach dem Tod von Heinrich Strobel übernimmt Otto Tomek die künstlerische Leitung der Musiktage.

1971
Neue Bezeichnung des Festivals: "Donaueschinger Musiktage".

1972
Innerhalb der "Akustischen Spielformen" wird der Karl-Sczuka-Preis des Südwestfunks erstmals während der Musiktage verliehen; erstmals vertreten u. a. Dieter Schnebel,

1973
Vinko Globokar, Paul-Heinz Dittrich

1974
Wolfgang Rihm

1975
Helmut Lachenmann, Hans Zender, Brian Ferneyhough; Programmverantwortlichkeit liegt in den Händen von Josef Häusler.

1977
erstmals vertreten u. a. Emmanuel Nunes

1979
Peter Eötvös

1980

Walter Zimmermann, Jörg Herchet, Younghi Pagh-Paan

Januar 1980
Kazimierz Kord wird neuer Chefdirigent des SWF-Sinfonieorchesters.

1981
Christof Bitter übernimmt gemeinsam mit Josef Häusler die künstlerische Leitung des Festivals.

1983
erstmals vertreten u. a. Klaus Huber

1986
Michael Gielen wird neuer Chefdirigent des SWF-Sinfonieorchesters; erstes Dirigat in Donaueschingen 1987.

1990
erstmals vertreten u. a. Mathias Spahlinger

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Autor/in
SWR