Portrait

Madonna wird 65: Eine Kunstfigur, die sich ständig neu entwirft

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Jan Tussing

Madonna ist Vorbild für eine ganze Generation von Popstars: Rihanna, Lady Gaga, Beyonce oder Britney Sprears nennen allesamt sie als wichtigen Einfluss auf das eigene musikalische Schaffen. Das hat gute Gründe: Madonna hat sich musikalisch wie optisch immer wieder neu erfunden und ist die Symbolfigur der Selbstermächtigung im internationalen Pop.

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Ikone der Selbstermächtigung

Vor 40 Jahren erschien Madonnas Debütalbum, seitdem hat sie hunderte Millionen Tonträger verkauft, Dutzende von Welthits geschaffen und Welttourneen mit Rekordeinnahmen absolviert. Auch als Schauspielerin und Unternehmerin ist sie erfolgreich.

Dafür sind vor allem zwei Dinge maßgeblich: Zum einen der Wille, in einer für lange Zeit männlich dominierten Branche selbst die Kontrolle zu behalten. Dadurch wurde sie zu einem Symbol der Selbstermächtigung, nicht nur für Frauen, sondern auch für ausgegrenzte Minderheiten wie etwa die LGBTQ+-Gemeinschaft, die sie als Ikone sieht.

Madonna erfindet sich ständig neu

Zum anderen hat Madonna die Fähigkeit, sich neu zu erfinden, musikalisch wie optisch. Mal inszenierte sie sich als Vamp im Hosenanzug, als Marylin Monroe-Wiedergängerin, dann wieder als esoterische Kabbala-Anhängerin oder als Tabubrecherin in SM-Latex-Anzügen.

Ihre Musik ist zwar immer Pop, doch sie hat dabei immer ein Auge auf aktuelle Trends und andere Kulturen, griff Elemente aus Funk, House, HipHop Country oder fernöstliche Melodien auf.

Musikalische Multiinstrumentalistin

Kritik an ihrem Gesangsstil hat sie sich trotzdem viel anhören müssen. Fair ist das nicht. Das Kieksende, Mädchenhafte kultivierte Madonna schon in der Frühphase ihrer Karriere ganz bewusst, später erweiterte sie ihren Stimmumfang durch harte Arbeit.

Oft wird auch unterschätzt, wie musikalisch Madonna ist – nicht nur als Multiinstrumentalistin, sondern auch als Komponistin oder doch zumindest meist Ko-Autorin ihrer großen Hits.

Eine ungezogene Feministin

Nicht zu unterschätzen ist auch Madonnas Einfluss auf gesellschaftspolitische Debatten: für sexuelle Selbstbestimmtheit und gegen Alters- oder Geschlechterdiskriminierung.

Sie habe sich zwar mit den „puritanischen Feministinnen“ nie gemein gemacht, sagt sie. Feministin sei sie aber trotzdem – eben eine „ungezogene Feministin“.

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