Über Zeitungsanzeigen wie diese soll die mutmaßliche Betrügerin nach Liebe Suchende angelockt haben (Symbolbild).

Prozessbeginn vor Landgericht Trier

Liebes-Betrug: Frau soll 20.000 Euro erbeutet haben

Stand

Die große Liebe suchen viele. Manche auch noch per Zeitungsannoncen. Eine Frau aus der Eifel soll sich das zunutze gemacht und Suchende betrogen haben. Jetzt steht sie vor Gericht.

Die fast 70-jährige Frau muss sich seit Montag wegen Betrugs vor dem Landgericht Trier verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, zwischen 2020 und 2022 gewerbsmäßig 40 Menschen in der Eifel, im Hunsrück, an der Mosel sowie in Nordrhein-Westfalen um ihr Geld betrogen zu haben. In fünf Fällen soll es beim Versuch geblieben sein. Auf diese Weise soll sie fast 20.000 Euro erbeutet haben.

Die angeklagte Frau soll laut Anklage in verschiedenen Wochenblättchen Kontaktanzeigen geschaltet haben, in denen erfundene ältere Männer und Frauen nach einem neuen Partner oder einer neuen Partnerin suchen. Dabei habe sie ihre eigene Handynummer angegeben. Wer dann bei ihr anrief, wurde von ihr als Partnervermittlerin der Firma "Lebensglück" begrüßt, so die Staatsanwaltschaft. Das Unternehmen existiert in Wirklichkeit nicht.

"Beratungsgespräche" zu Hause mit Fake-Namen

Die Angeklagte soll dann zu den Interessenten nach Hause gekommen sein, um mit ihnen ein "Beratungsgespräch" zu führen. Dafür nutzte sie wohl verschiedene ausgedachte Namen.

Den vermeintlichen Kunden gab sie während der Gespräche vor, wenn diese eine Anzahlung leisten, würde sie ihnen daraufhin mehrere Vorschläge für Partner aus der Region machen. Laut Gericht vertrauten die Menschen der Frau und überwiesen Geld an sie oder gaben es ihr in bar. Ein Partnervorschlag wurde anschließend nie gemacht.

Angeklagte sieht sich als Opfer

Beim Prozessauftakt äußerte sich meist der Anwalt der Angeklagten. Wenn die Frau mit den platinblonden Haaren selbst sprach, dann oft mit weinerlicher Stimme. Angeblich ist sie von einem Mann, den sie von einer früheren Arbeitsstelle kannte, zu dieser Partnervermittlung überredet worden, zunächst nur zu Telefondiensten. Dann soll der Mann ihre Handynummer in den Inseraten angegeben haben und sie zu Vermittlungstätigkeiten gedrängt und ausgenutzt haben.

Die Angeklagte selbst stellte sich beim Prozess eher als Opfer denn als Täterin dar. Ihr Anwalt beschrieb sie als eine Frau, die Pech mit ihrem Ehemann hatte und der angeblich häusliche Gewalt angetan wurde. Aus den Aussagen der Frau ging aber auch hervor, dass sie vor Jahren selbst eine Partnervermittlung betrieb und demnach Branchenkenntnisse hatte. Außerdem ist sie vorbestraft, hatte also schon früher Probleme mit dem Gesetz.

Senioren von bis zu 86 Jahren sagen als Zeugen aus

Am Nachmittag des ersten Verhandlungstages sagten mehrere Senioren im Alter von bis zu 86 Jahren aus, die zum Teil Anreisen von 200 Kilometern auf sich nahmen. Die Vernehmung gestaltete sich nicht immer einfach, sei es wegen Erinnerungslücken oder, weil die Zeugen die Fragen akustisch nicht verstanden.

Sie berichteten, dass die Angeklagte ihnen gegenüber als "Coco" aufgetreten sei und versucht habe bei der Partnervermittlung zusätzliche Gebühren zu verlangen, z.B. habe sie einem der interessierten Männer gesagt, es gebe eine Frau. Diese habe aber Angst, allein zu kommen. Daher werde sie diese begleiten. Für diesen Begleitservice habe sie dann mehr Geld verlangt.

Einige der Senioren gaben an, dass die angebliche Partnervermittlungsfirma die Corona-Pandemie vorgeschoben habe, um keine Frauen zu vermitteln.

Urteil könnte im November fallen

Laut Anklageschrift sitzt die Frau derzeit in Untersuchungshaft. Nach dem Prozessauftakt sind noch weitere Termine bis November angesetzt.

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