Der Kaiserkopf ist mit dem Kran abgesenkt worden (Foto: SWR, Rabea Amri)

Spezialkran im Einsatz

360 Kilogramm schwerer Steinkopf aus Mainzer Museum gehoben

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Im Mainzer Landesmuseum ist ein römischer Kaiserkopf aus Stein aus seinem Regal gehoben worden. Dazu war ein Spezialkran notwendig. Der Kopf soll jetzt in einer Ausstellung präsentiert werden.

Mit dem Kran wurde der Kopf aus Sandstein am Montagvormittag aus 3,50 Metern Höhe aus seinem Regal in der Steinhalle des Landesmuseums gehievt. Wie eine Museumssprecherin mitteilte, wird der Kopf zunächst zwischengelagert. Nächsten Monat kommt er dann in eine neue Ausstellung.

Kopf zeigt vermutlich Kaiser Julian

Das historische Porträt zeigt einen bärtigen Kaiser mit strähnigen Haaren. Vermutlich handelt es sich um Kaiser Julian, den Neffen Konstantins des Großen. Dieser hatte eine enge Beziehung zu Mainz, da er 357 die von Germanen besetzte Stadt befreite.

"Es gibt Münzen, auf denen Kaiser Julian mit den gleichen strähnigen Haaren und dem gleichen lockigen Vollbart dargestellt ist, deshalb gehen wir davon aus, dass es sich um ihn handelt", erklärte Dr. Ellen Riemer, Kuratorin der Archäologischen Sammlungen im Landesmuseum Mainz, die den Transport begleitete.

Zum Bau der Stadtmauer verwendet

Der Steinkopf wurde 1722 vermauert in der spätrömischen Stadtmauer zwischen Zitadelle und Neutor gefunden, gelangte aber erst 1847 in das Altertumsmuseum. Der Kopf stand also nicht lange in seiner ursprünglichen Funktion als Kaiserbüste in der Stadt, sondern wurde zum Bau der Mauer verwendet.

Juliankopf im Landesmuseum Mainz (Foto: Landesmuseum Mainz)
Der Steinkopf zeigt den ehemaligen römischen Kaiser Julian und wiegt 360 Kilogramm.

Ausstellung mit Stücken aus Mainz und Köln

Der Steinkopf soll ab 11. Juni im Rahmen der Sonderausstellung "Niedergang oder Neuanfang? - Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter" zu sehen sein. Die Ausstellung zeigt ausgewählte Exponate aus dem spätantiken Mainz und dem weiteren Umland.

Die Funde werden dabei Ausstellungsstücken aus Köln gegenübergestellt, die auf die gleiche Zeit datiert werden können. Dadurch erhalten die Besucherinnen und Besucher einen direkten Vergleich über die damaligen Lebensverhältnisse in den beiden Städten. Sie machten deutlich, wie unterschiedlich sich die beiden römischen Städte entwickelt hätten.

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SWR