Wasserschutzpolizei Mainz auf dem Rhein

Mit dem Motorboot auf Streife

Wasserschutzpolizei Mainz sucht auf dem Rhein nach betrunkenen Bootsführern

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AUTOR/IN
Golo Schlenk

Der Rhein ist ein Eldorado für Sportboote. Allerdings gibt es immer wieder Bootsführer, die betrunken fahren. Die Mainzer Wasserschutzpolizei versucht, sie zu schnappen.

Die Wasserschutzpolizisten Stephan Uschner und Sebastian Riederle sind für alles gewappnet. Unter ihrer Schwimmweste tragen sie kugel- und stichsichere Westen. "Man weiß nie, was einen draußen erwartet", sagt Stephan Uschner. Er ist seit zehn Jahren bei der Wasserschutzpolizei. Gefährlich wurde es in dieser Zeit allerdings nie. Heute fährt er mit seinem Kollegen auf Streife. Ihr Ziel: Sportboote kontrollieren.

Polizisten unterwegs mit 200 PS

Mit ihrem 200 PS-Schlauchboot können sie bis zu 80 km/h schnell fahren. "Das reicht um die meisten Sportboote einzuholen", sagt Uschner. So schnell muss die Wasserschutzpolizei aber selten fahren. Meist kommen ihnen die Boote entgegen, die sie kontrollieren wollen. So auch eine kleine Motoryacht. Ein Paar aus dem südpfälzischen Germersheim möchte auf dem Boot einige Tage in Mainz verbringen.

Drogenkontrolle auf dem Rhein bei Mainz

Die Polizisten bitten die beiden höflich beizudrehen und fragen nach den Bootspapieren. Alles in Ordnung. Mit einem kurzen Blick in die Augen des Mannes checkt Uschner, ob er vielleicht Alkohol getrunken haben könnte. Aber auch hier zeigt sich der Mann unbescholten. Er darf weiterfahren.

Betrunken am Ruder - eine Straftat

Alkohol und Drogen sind ein Problem - auf dem Wasser wie an Land. Viele Bootsführer ankern stundenlang in idyllischen Altrheinarmen und genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit. Und oft genug auch ein kühles alkoholisches Getränk, berichtet Sebastian Riederle. "Der eine oder andere sieht es nicht so eng und trinkt zwei, drei Bier, und manchmal kommen da Werte von zwei Promille raus." Das bedeutet dann, wie an Land, absolute Fahruntüchtigkeit - eine Straftat und Führerscheinentzug. Solche Fälle werden dann auch der Führerscheinstelle gemeldet, die dann ihrerseits den PKW-Führerschein einziehen dürfte.

Betrunkene Bootsführer auf dem Rhein schwer zu erkennen

Anders als für ihre Kollegen an Land ist es für die Wasserschutzpolizei schwierig, Betrunkene an der Fahrweise zu erkennen. "Auf dem Rhein gibt es keine Mittelstreifen, dafür Wind, Wellen und Strömung. Da ist es schon nüchtern schwierig, die Fahrlinie zu halten", gibt Stephan Uschner zu bedenken. Um betrunkene Bootsführer zu erkennen, müssen die Polizisten zwangsläufig die Boote anhalten. Immer dabei haben sie einen Alkohol-Schnelltest. Manchmal riechen die Beamten auch, dass Alkohol im Spiel ist oder sie hören es an der schwammigen Aussprache.

Trunkenheit am Steuer: Schwerer Bootsunfall im Juni

Ein schwerer Unfall Mitte Juni auf dem Mainzer Rhein hat auf erschreckende Weise deutlich gemacht, dass es gefährlich ist, betrunken ein Boot zu steuern. Damals wurden vier Menschen verletzt, als mitten in der Nacht ein Motorboot gegen ein ankerndes Güterschiff gefahren war. Nur wenige Tage später rammte ein Frachtschiff einen Tanker und die Uferbefestigung. Der Kapitän hatte 3 Promille Alkohol im Blut - und das am helllichten Tag.

Wasserschutzpolizei: Jetskis besonders gefährlich

Besonders gefährdet seien auch die Fahrerinnen und Fahrer von Wassermotorrädern, den so genannten Jetskis. Die kleinen Wasserfahrzeuge sind oft hochmotorisiert und die meist männlichen Fahrer mitunter geltungsbedürftig und leichtsinnig. "Da wird schon mal bei Sprüngen die Bugwelle von großen Güterschiffen unterschätzt", berichtet Uschner. Statt eines hübschen Trick vor der Treppe am Malakoff-Park kann es dann zu einem veritablen Crash kommen.

In den Sommerferien mehr Alkohol- und Drogenkonsum auf Booten

Der Vormittag verläuft für die beiden Mainzer Wasserschutzpolizisten ruhig. Zwei Kontrollen, keine Beanstandungen. In den Sommerferien dürfte deutlich mehr zu tun sein. Denn dann sei mit Abstand am meisten los auf dem Rhein. Und damit steige auch die Zahl an Menschen, die vor dem Fahren mit dem Boot Alkohol oder Drogen zu sich nehmen.

Alkohol am Steuer: Unfälle auf dem Rhein

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Ein betrunkener Kapitän hat mit seinem Frachtschiff auf dem Rhein bei Bingen ein anderes Schiff gerammt. Er hatte gut 3 Promille Alkohol im Blut.

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