Viele Winzer in der Pfalz sind besorgt, weil der Weinabsatz sinkt. Hauptthema auf den 78. Pfälzischen Weinbautagen im Neustadter Saalbau ist deshalb die Zukunft der Pfälzer Weinbaus. Diskutiert wird über die Frage, wie die Winzer neue Märkte erschließen können.
In seiner Einladung zu den Weinbautagen spricht der Bauern- und Winzerverband von einer "äußerst herausfordernden Lage". Laut Verband führen gesellschaftliche Entwicklungen zu einer geringeren Nachfrage von Wein. Gleichzeitig seien die Produktionskosten in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen.
Die Weinbaubetriebe in der Pfalz befinden sich, wie ihre Kollegen aus den anderen deutschen und europäischen Anbaugebieten, in einer äußerst herausfordernden Lage.
Interesse an Wein geht zurück Weinkonsum in Deutschland lässt nach: So reagieren die Winzer in der Pfalz
Die Corona-Zeit hat den Winzern ein dickes Absatzplus beschert. Seit zwei Jahren aber sinkt der Weinverbrauch bei den privaten Haushalten. Die Pfälzer Winzer halten dagegen.
Auch die Weinbauministerin ist besorgt
Vor allem junge Menschen trinken immer weniger Wein, das hat eine Untersuchung des Deutschen Weininstituts erbracht. Die Weinbauministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Daniela Schmitt (FDP), mahnt in ihrem Grußwort zu den Weinbautagen, dass der Kampf um Marktanteile immer härter werde.
Der Kampf um Marktanteile auf dem deutschen wie den internationalen Märkten wird härter. Wir brauchen bessere Absatz-Strategien, national wie international.
Die Weinbauministerin regt an, neue Märkte zu erschließen. In wirtschaftlich aufstrebenden Ländern sollte die Präsenz der rheinland-pfälzischen Weine gestärkt werden. Daniela Schmitt lädt Winzer und Weinbau-Funktionäre ein, an den Reisen von Wirtschaftsdelegationen des Ministeriums teilzunehmen und im Ausland für den Pfälzer Wein zu werben.
Weingut Kranz aus Ilbesheim verkauft immer mehr Wein im Ausland
Winzer Boris Kranz aus Ilbesheim bei Landau vermarktet bereits seine Weine in europäischen Staaten wie Norwegen und Großbritannien, aber auch in Übersee. Sogar in Südeuropa sei sein Riesling mittlerweile gefragt, berichtet er stolz.

Die aktuelle Marktsituation in Deutschland bezeichnet Boris Kranz als "unbefriedigend". Die Produktionskosten steigen, die Verkaufserlöse jedoch nicht. Es gelte, neue Konzepte für den Pfälzer Wein zu entwickeln. "Es sind viele Aufgaben zu erledigen", sagt der Winzer aus Ilbesheim.
Hat Weinbau in der Pfalz noch eine Zukunft?

Auf den Pfälzischen Weinbautagen wollen Weinbauministerin Daniela Schmitt sowie der Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes, Christian Schwörer, Lösungsansätze auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene vorstellen. Im Neustadter Saalbau werden rund 2.000 Besucher erwartet.