Kraniche kehren aus ihren Winterquartieren zurück und fliegen über Rheinland-Pfalz.

Die ersten Frühlingsboten

Tausende Kraniche kehren aus Winterquartieren zurück

Stand

Zigtausende Kraniche ziehen zurzeit zurück in ihre Brutgebiete. Dabei nehmen sie besonders gern die Route übers Moseltal und den Hunsrück.

Die Rückkehr der Kraniche aus ihren Winterquartieren in Spanien und Frankreich ist in vollem Gange. "Wir sind jetzt in der Hochphase. Mindestens 250.000 Kraniche ziehen über uns hinweg", sagt der Kranich-Experte des Naturschutzbundes (NABU), Bernd Petri. Auf der Hauptroute zurück in die Brutgebiete ziehen die Vögel auch über Rheinland-Pfalz, das Saarland und Hessen hinweg. Das Moseltal mit den Städten Trier und Koblenz sowie der Hunsrück gehörten zu den besonders stark überflogenen Gebieten der Kraniche, sagt Ornithologe Petri.

Audio herunterladen (42,4 MB | MP3)

Kraniche orientieren sich an Flusstälern und Bergrücken

"Kraniche fliegen auf Sicht. Sie orientieren sich sehr gerne an Flusstälern und Bergrücken", erklärt Petri. Die Reise gehe dann weiter in einem Korridor über Städte wie Limburg, Siegen und Kassel. "Das wird auch ziemlich stark überflogen." Am Himmel sind die Vögel in 300 bis 400 Metern Höhe mit ihrem grau-schwarzen Gefieder in Keilformationen oder schrägen Reihen zu erkennen. Oft hört man auch ihre lauten Rufe.

"Sie fliegen am Tag 200 bis 400 Kilometer", sagt Petri. In maximal drei bis vier Wochen seien dann alle in den Brutgebieten angekommen. Viele der Vögel hätten den Winter in der westspanischen Region Extremadura verbracht. Ein Teil der Tiere steuere Nordostdeutschland an. Gut 10.000 Brutpaare gebe es vor allem in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Die meisten Kraniche aber flögen weiter nach Skandinavien, sagt Petri.

Audio herunterladen ( | MP3)

Die Vögel hätten es eilig, in die Brutgebiete zu kommen, so der Experte weiter. "Die Tiere wollen möglichst früh in den Brutgebieten an ihren angestammten Plätzen sein." Pause machen müssten sie aber immer mal wieder. Bevorzugt flögen sie Niederungs- und Feuchtgebiete an. "Deswegen ist es auch so wichtig, dass man diese Rastplätze schützt."

Forum Ab in den Süden – Was fasziniert uns an Zugvögeln?

Gregor Papsch diskutiert mit
Prof. Dr. Peter Berthold, Ornithologe, ehemaliger Leiter der Vogelwarte Radolfzell
Prof. Dr. Josef H. Reichholf, Zoologe und Evolutionsbiologe
Nell Zink, Schriftstellerin und Hobby-Ornithologin

SWR2 Forum SWR2

Stand
Autor/in
SWR