Die Aktion in Andernach (Kreis Mayen-Koblenz) begann unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht um Mitternacht. Mit Fackeln und Trillerpfeifen versammelten sich die Beschäftigten vor den Werkstoren und machten ihrem Ärger über die stockenden Tarifverhandlungen Luft. Die Arbeitgeber hätten es versäumt, am Freitag in der dritten Verhandlungsrunde ein vernünftiges Angebot zu präsentieren, sagte der Geschäftsführer der IG Metall Neuwied, Markus Eulenbach.
Beschäftigte wollen acht Prozent mehr Geld
Die Gewerkschaft verlangt für einen Zeitraum von zwölf Monaten dauerhaft acht Prozent mehr Geld für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche. Die Arbeitgeber haben in den bislang regional geführten Verhandlungen jeweils Einmalzahlungen von 3.000 Euro angeboten. Hinzukommen soll bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen. IG-Metall-Funktionär Eulenbach wertete dies als "Provokation".
Die Forderung nach acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ist die höchste Forderung in der Metall- und Elektroindustrie seit dem Jahr 2008. Weitere Warnstreiks fanden bei Unternehmen in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen statt.