Auch die Bundeswehr habe ihre Zusage für das Projekt gegeben, teilte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Donnerstag mit. Geplant ist demnach, dass jeweils bis zu 25 Studierende in ihrem 9. und 10. Semester an den neuen Medizincampus Koblenz kommen. Wann genau es losgeht, teilte Hoch nicht mit.

Ausbildung am BWZK, aber auch in anderen Kliniken
Pro Jahr sollen also insgesamt 50 angehende Mediziner in den Kliniken arbeiten. Sie sollen aus Mainz nach Koblenz kommen und am BWZK den klinischen Teil ihrer Ausbildung machen. Dafür muss die entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden, etwa für Labore, hieß es vom Gesundheitsministerium in Mainz auf eine Anfrage des SWR.
An der Uniklinik in Mainz gibt es zu wenig solcher Ausbildungsplätze. Deshalb kommen Medizin-Studierende oft nicht weiter und müssen länger auf einen Platz für den klinischen Teil ihrer Ausbildung warten.
Für das neue Lehrangebot sind auch Kooperationen mit dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein und dem Katholischen Klinikum Koblenz-Montabaur vorgesehen, die ebenfalls Nachwuchs-Mediziner ausbilden werden. Außerdem sollen die Studierenden Praxiserfahrung in der Psychiatrie oder Neurologie am Landeskrankenhaus in Andernach erhalten.
Ich bin zutiefst überzeugt, dass sich der Medizincampus Koblenz für die Region im Norden von Rheinland-Pfalz auszahlen wird.
Weichen für Medizincampus Koblenz sind gestellt
Gesundheitsminister Hoch bedankte sich bei den Krankenhäusern, die bei dem Projekt mitmachen. "Ich bin zutiefst überzeugt, dass sich der Medizincampus Koblenz für die Region im Norden von Rheinland-Pfalz auszahlen wird, in dem wir einen wichtigen und entscheidenden Beitrag für die Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte von morgen leisten," so Hoch.
Medizincampus Koblenz war lange gefordert worden
Der Medizincampus in Koblenz ist von Kommunalpolitikern lange gefordert worden. Ziel ist es, damit die Ausbildungskapazitäten zu erweitern und dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Eine Hoffnung ist, dass einige der Medizinstudentinnen und -studenten nach ihrer praktischen Ausbildung in Koblenz auch in der Region bleiben werden.
Der Aufbau der notwendigen Infrastruktur und die Abstimmung mit dem Bundesverteidigungsministerium war komplex und zeitaufwendig. Dies betraf sowohl die Finanzierung, als auch die vertraglichen Regelungen.
Jedes Semester können bis zu 25 Studierende kommen
Deshalb hat es nach der grundsätzlichen Absichtserklärung im Dezember 2023 ein Jahr gedauert, dass bis jetzt alle Abstimmungen erfolgreich zu Ende geführt wurden. Zunächst hatte es geheißen, der Medizincampus könne schon im Herbst 2024 an den Start gehen.
In Trier gibt es schon seit vier Jahren eine solche Ausbildungsmöglichkeit für angehende Ärztinnen und Ärzte. Viele von ihnen bleiben danach in der Region Trier. "Das wollen wir auch für die Region Koblenz gemeinsam mit den Partnern erreichen", sagte Gesundheitsminister Hoch.