Prozess am landgreicht: Angeklagter soll Feuer in JVA Koblenz gelegt haben (Foto: SWR)

Verurteilter muss fast sieben Jahre in Haft

Urteil: Mann hat Feuer in Koblenzer Gefängnis gelegt

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Das Landgericht Koblenz hat einen Mann zu einer Gesamtstrafe von 6 Jahren und 10 Monaten Gefängnis verurteilt - unter anderem wegen schwerer Brandstiftung und Körperverletzung.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 25-Jährige im August 2020 versucht hat, seine Zelle in der Koblenzer Haftanstalt in Brand zu stecken. Damals saß er in dem Gefängnis in Untersuchungshaft wegen Vergewaltigungsvorwürfen. Später erhielt er dafür eine knapp fünfjährige Haftstrafe, die er seit Dezember 2020 in der JVA Diez verbüßt. Durch das neue Urteil wird seine Freiheitsstrafe auf 6 Jahre und 10 Monate erhöht.

Papierstapel in Zelle der JVA Koblenz angezündet

Die Richter stützten das Urteil auf Aussagen von Brandermittlern. Sie hatten nach der Tat die Zelle des Mannes untersucht. Dabei fanden sie unter dem Bett des Mannes einen verkohlten Papierstapel. Die Experten hatten vor Gericht ausgeschlossen, dass das Feuer aufgrund eines technischen Defekts oder durch Selbstentzündung entstanden sein könnte. Nach ihren Angaben war die Zelle des Beschuldigten stark verrußt, der Putz unter dem Bett stellenweise durch die Hitze abgeplatzt.

Brand in JVA Koblenz: Zehn Menschen leicht verletzt

Der Brand wurde den Angaben zufolge wegen des starken Rauchs schnell bemerkt und gelöscht. Trotzdem erlitten zehn Menschen in der Justizvollzugsanstalt eine leichte Rauchvergiftung. Darüber hinaus soll bei dem Feuer ein Schaden von knapp 17.000 Euro in der Koblenzer Haftanstalt entstanden sein.

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