Wenn Peter Joppich die Vorberichte auf die Olympischen Spiele sieht, kommen bei ihm Vorfreude, aber auch viele Erinnerungen hoch: 2004 war er in Athen dabei, 2008 dann in Peking, 2012 in London, 2016 in Rio de Janeiro und 2020 in Tokio.
Dass es dann in London mit der Bronzemedaille gelungen ist, war die Erfüllung eines Lebenstraumes.
Besonders gerne erinnert er sich an die Spiele in London. Dort wurde er Dritter. Er habe damals unter einem unheimlichen Druck gestanden, blickt Peter Joppich zurück. "Ich war 2006 und 2007 jeweils Weltmeister. Und von daher Favorit auf eine Olympiamedaille in Peking. Da wurde es 'nur' der fünfte Platz. Dass es dann in London mit der Bronzemedaille gelungen ist, war die Erfüllung eines Lebenstraumes - endlich eine Medaille !"
Anja Fichtel war Peter Joppichs Vorbild
Als Jugendlicher habe er Anja Fichtel bewundert, die zweimalige Olympiasiegerin im Florettfechten. Ihre Fechtkunst gepaart mit seiner Leidenschaft für Ritter und Burgen habe ihn für den Fechtsport begeistert. Und Koblenz sei dafür ein gutes Pflaster gewesen, so der ehemalige Olympionike.
Es habe gute Trainingsbedingungen in der Fechthalle gegeben - erst bei der Königsbacher SC und danach bei der Coblenzer Turngesellschaft (CTG). Später fuhr Joppich zum Training nach Bonn. Dort seien die Bedingungen noch professioneller und die Gegner hochkarätiger gewesen, weil die in seiner Koblenzer Trainingsgruppe nicht mehr mit ihm mithalten konnten.
Peter Joppich: Vielfacher Deutscher Meister und Weltmeister
"Meine Nervenstärke hat viele Gegner beeindruckt", sieht der Bronzemedaillen-Gewinner von London als eine seiner Stärken. Selbst große Rückstände oder enge Kämpfe konnte der heute 41-Jährige damals umbiegen. Und dafür war er in der Fechtszene bekannt und respektiert und teilweise auch gefürchtet.
Aber trotz aller anderen Erfolge: "Olympia ist was ganz Besonderes", sagt Joppich. Er reiste zu allen Spielen früher an als andere.Um die Wege kennenzulernen und die Atmosphäre einzusaugen. Besonders gerne habe er sich in der Mensa mit ihren kulinarischen Spezialitäten aus aller Welt und im Deutschen Haus aufgehalten, erzählt er.
Koblenz nie verlassen oder vergessen
Joppich ist viel in der Welt herum gekommen. Doch egal ob in Los Angeles, Tokio oder London - nach Koblenz komme er immer wieder gerne zurück, sagt er. Hier hat er Abitur gemacht, hier hat er seine Freunde. Koblenz ist und bleibt für ihn die Heimat, hier wohnt er auch heute wieder. Hier hat er auch den Bachelor in Betriebswirtschaft gemacht und ist gerade in der Ausbildung im Finanzwesen.
Ich würde lieber noch selbst auf der Planche stehen.
Fechten bleibt für Joppich eine Herzensangelegenheit
Auch das Fechten hat er nicht ganz aufgegeben. Joppich trainiert eine Gruppe Jugendlicher in Bonn. Er gibt aber gerne zu: "Ich würde lieber noch selbst auf der Planche stehen. Von außen betrachtet ist das schon noch mal ganz anders."
Peter Joppich freut sich auf die Olympischen Spiele in Paris und will sich manche Wettkämpfe im Fernsehen ansehen. Seine Bronzemedaille hütet er übrigens wie einen Schatz: Derzeit ist sie in einem Banksafe sicher verwahrt.
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