Gasabrechnung, Heizkostenabrechnung, Gaskostenabrechnung, Symbolfoto (Foto: picture-alliance / Reportdienste, CHROMORANGE | Christian Ohde)

Anweisung der Bundesregierung

evm-Schreiben zu Gaseinsparung verunsichert Kunden

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Der Energieversorger evm verschickt derzeit Schreiben, die Einsparmöglichkeiten beim Gasverbrauch aufzeigen sollen. Doch der Inhalt ist so verwirrend, dass die evm jetzt selbst dazu rät, den Brief nicht weiter zu beachten.

Mit dem Info-Schreiben setzt der Versorger nach eigenen Angaben eine Anweisung der Bundesregierung um. Doch eine Beispielrechnung in dem Brief suggeriert Kunden, in Zukunft mit einer enormen Steigerung ihrer Gaskosten rechnen zu müssen. Die evm selbst bedauert die Formulierung mittlerweile und bittet ihre Kunden, die Beispielrechnung zu ignorieren.

Beispielrechnung mit teurerem Grundversorgungstarif

Konkret geht es um die genannten Gaspreise, die als Grundlage der Berechnungen herangezogen werden. In dem Schreiben der evm wird die Summe der letzten Jahresrechnung nicht mit dem konkreten Tarif des jeweiligen Kunden verglichen, sondern mit dem meist teureren Grundversorgungstarif. Das sei die Vorgabe des Bundes, sagte evm-Pressesprecher Marcelo Peerenboom. Die Prognose für die kommende Gasrechnung sei daher in den meisten Fällen irreführend.

Kunden sollen Zahlen in Schreiben ignorieren

In dem Schreiben selbst heißt es dazu lediglich: "Die Darstellung erfolgt aufgrund gesetzlicher Vorgaben anhand des Neukundentarifs Basisgas der evm. Dieser kann von Ihrem derzeitigen Gastarif abweichen." Der evm-Pressesprecher räumte im Gespräch mit dem SWR ein, dass der Satz wegen der darunter aufgeführten Preis-Tabelle leicht überlesen oder falsch verstanden werden könne.

Die Kostenaufstellung in dem Schreiben sei ohnehin problematisch, weil auch die geplante Gaspreisbremse darin noch nicht berücksichtigt sei, sagt Peerenboom. Nach Angaben des evm-Sprechers wollte die Bundesregierung mit den Brief eigentlich aufzeigen, wie jeder Gas sparen könne. Das genannte Einsparpotenzial beziehe sich dabei auf eine Reduzierung der durchschnittlichen Raumtemperatur um ein Grad. Das solle helfen, die Gasversorgung in Deutschland insgesamt zu sichern.

Kunden sind verunsichert, Hotline überlastet

Bei der evm liefen aktuell die Telefone heiß, sagte Unternehmenssprecher Peerenboom. Jetzt müsse das Unternehmen seine Kunden beruhigen und darüber aufklären, dass die Berechnung eigentlich Unsinn sei. Der Energieversorger sei aber dazu verpflichtet, die Informationen an seine Kunden weiterzugeben.

Anfang 2023 kommt ein neues Schreiben zur Gaspreisbremse

Im Januar oder Februar soll nochmal ein neues Schreiben - speziell zur Gaspreisbremse an die Kunden verschickt werden. Das soll nach Angaben der evm auch die tatsächlichen, neuen Abschläge und Kosten zeigen, die auf die Kunden zukämen. Damit könne dann auch hoffentlich jeder etwas anfangen, sagte der evm-Sprecher.

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