Mann fasst sich in den Schritt

Tripper, Syphilis, Chlamydien & Co.

Hier können Sie sich im Westen der Pfalz auf Geschlechtskrankheiten testen lassen

Stand
Autor/in
Janina Schreiber
Bild von Janina Schreiber, Redakteurin in der SWR-Umweltredaktion

Die Geschlechtskrankheit Syphilis ist in Kaiserslautern auf dem Vormarsch. Profamilia vermutet, dass es bei Tripper und Chlamydien ähnlich ist und fordert regelmäßiges Testen und Aufklärung.

Immer mehr Menschen in der Westpfalz melden sich bei der Beratungsstelle Profamilia in Kaiserslautern, weil sie den Verdacht haben, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit (STI, engl.= Sexual Transmitted Infection) infiziert zu haben. Die Betroffenen berichten dann häufig von Symptomen, die zu Pilz-, Syphilis- und Tripperinfektionen passen. Das Robert-Koch-Institut hatte in seiner letzen Auswertung 2020 festgestellt, dass in Kaiserslautern auf 100.000 Einwohnende 21 mit Syphilis diagnostizierte Menschen kommen. Damit rangiert Kaiserslautern unter den Top-Städten, gemessen an der Inzidenz. Profamilia fordert deshalb bessere Aufklärung und regelmäßiges Testen. Wir erklären Ihnen, wo das in der Westpfalz geht.

Häufige sexuell übertragbaren Krankheiten (STI)

Zu den sexuell übertragbaren Krankheiten gehört HIV bzw. AIDS, Hepatitis und Syphilis. Diese drei müssen Ärztinnen und Ärzte bei Diagnose dem Robert-Koch-Institut melden. Außerdem gehören auch Tripper/ Gonorrhö, Chlamydien, Genitalherpes und Pilzinfektionen zu den bekannteren Geschlechtskrankheiten.

Geschlechtskrankheiten Mehr Fälle von Syphilis und Tripper in Rheinland-Pfalz

Seit Jahren infizieren sich immer mehr Menschen in Rheinland-Pfalz mit Syphilis und Tripper. Bei anderen sexuell übertragbaren Infektionen hingegen bleibt die Zahl der Ansteckungen stabil oder ist rückläufig. Woran liegt das?

Wer den Verdacht hat, sich mit STI infiziert zu haben, hat im Westen der Pfalz drei Anlaufstellen: Gesundheitsämter, Mediziner:innen und die Aidshilfe in Kaiserslautern.

Testen bei den Gesundheitsämtern der Kreise im Westen der Pfalz

Die Gesundheitsämter in Kirchheimbolanden, Kaiserslautern, Kusel und Pirmasens machen Blutentnahmen und Beratungen. Im Blut kann HIV, Hepatitis und Syphilis festgestellt werden. Um auf weitere Geschlechtskrankheiten zu untersuchen, die per Abstrich festgestellt werden, verweisen die Gesundheitsämter an Urulogen und Gynäkologinnen.

 

Testen in Arztpraxen im Westen der Pfalz

Auch Medizinerinnen und Mediziner testen auf HIV und andere STI. Allerdings sind die Tests dann nicht anonym, das Ergebnis steht später in der Patientenakte. Die Krankenkasse übernimt die Tests nur dann, wenn sie medizinisch notwendig sind, es also schon juckt oder wehtut.

Testen bei der Aidshilfe in Kaiserslautern

Die Aidshilfe in Kaiserslautern führt HIV-Schnelltests durch. Problem dabei: So ein HIV-Antigen-Antikörper-Test ist erst sechs Wochen nach einer Risikosituation wirklich aussagekräftig. In größeren Städten wie Mannheim und Saarbrücken gibt es in den Stationen der AIDS-Hilfe sogenannte Checkpoints. Dort führen die Mitarbeitenden neben HIV-Tests auch Schnelltests auf andere STI wie zum Beispiel Syphilis, Chlamydien, Hepatitiden oder Tripper.

Checkpoints in den AIDS-Hilfen rund um den Westen der Pfalz