Die Kitas in Deutschland sind im Krisenmodus: Zu viele Kinder in zu großen Gruppen, erschöpfte Erzieherinnen und Erzieher - dazu Eltern, die den Betreuungsnotstand nicht mehr auffangen können.
300 Wissenschaftler und Organisationen prangern daher in einem offenen Brief an die Bundesregierung die Überlastung vieler Kindertagesstätten in Deutschland an. Sie warnen vor den Folgen für die Kinder: "Grundbedürfnisse der Kinder werden nicht befriedigt. Wenn die Kinder sich nicht wohl und sicher fühlen, können sie sich nicht gut entwickeln und auch nicht von dem Bildungsangebot einer Kita, sofern es stattfinden kann, profitieren," sagt Rahel Dreyer, Professorin für Pädagogik und Entwicklungspsychologie an der Alice Salomon Hochschule Berlin und Mitinitiatorin des offenen Briefs in SWR Aktuell.
"Die Kinder entwickeln sich weder kognitiv noch sozial-emotional gut und das hat dann langfristig negative Auswirkungen."
Wie sich diese Bildungslücken bei Kindern bemerkbar machen, darüber hat SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch mit Dreyer gesprochen.
Nachfrage übersteigt Angebot Mehr Kinder als je zuvor in Tagesbetreuung
Im vergangenen Jahr besuchten so viele Kinder wie nie zuvor eine Kita oder Tagespflege. Trotzdem bleibt die Betreuungslücke groß - besonders bei den Kleinsten.