Nach Dauerregen: Grundwasser-Stand "übernormal"

Stand

Von Autor/in Andreas Herrler

Der Dauerregen hat in Süddeutschland zu Überflutungen geführt. Dafür ist jetzt der Stand des Grundwassers "übernormal", sagt der Meteorologe Hartmut Mühlbauer.

Der Dauerregen im Süden von Baden-Württemberg und Bayern hat Landstriche überflutet. Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Auf den Grundwasserspiegel hätten sich die Niederschläge allerdings positiv ausgewirkt, erklärt der Meteorologe Hartmut Mühlbauer im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler.

Man nennt das auch den mitteleuropäischen Frühlingsmonsun.

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Das Lagenzentrum Ostalbkreis erwartet, dass die Lein am frühen Morgen über die Ufer tritt. 300 Menschen haben ihre Häuser und Wohnungen verlassen und sind in Notunterkünften.

"Im Augenblick haben wir eine Situation, wie wir sie seit Jahren nicht mehr hatten." Die Regenmengen hätten dazu geführt, dass der Grundwasserstand in einigen Regionen "übernormal" sei. Deshalb sei zu Beginn des meteorologischen Sommers am 1. Juni die Ausgangslage gut. Das gelte nicht nur für den Süden, sondern auch für Norddeutschland. Lediglich in Sachsen habe es noch nicht so viel geregnet. "Da ist der Grundwasserstand noch niedrig."

Westwetterlage und Klimawandel verantwortlich für Dauerregen

Viel Regen ist nach Aussage des Meteorologen typisch für den Frühling in Mitteleuropa. Dafür seien "Westwetterlagen" verantwortlich. Allerdings habe der Klimawandel dazu geführt, dass sich das Wetter nicht mehr so schnell verändere: "Wenn es regnet, dann hält das lange an. Wenn es wieder trocken wird, hält das auch länger an. Eine Wetterveränderung ist dann nicht so schnell in Sicht." Ursache dafür seien die sich verlangsamenden "atmosphärischen Zirkulationen". Früher hätten sich die Windbänder, die Tief- und Hochdruckgebiete steuern, sehr viel schneller verändert.