Deutsche Wirtschaft in China: Unfairer Wettbewerb

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Stefan Eich
Stefan Eich steht im Gang eines SWR-Gebäudes. (Foto: SWR)
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Andreas Böhnisch

Die deutsche Wirtschaft setzt trotz unfairer Wettbewerbsbedingungen weiter auf China. Die Gründe erläutert Maximilian Butek von der Deutschen Handelskammer in Ostchina.

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Bundeskanzler Olaf Scholz ist in China und spricht mit Staats- und Parteichef Xi Jinping auch über die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Deutsche Unternehmen hoffen auf den Einfluss des Kanzlers, sagt Maximilian Butek, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in Ostchina, im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich. Denn unfairer Wettbewerb gehöre zum Unternehmer-Alltag dazu.

Wie Chinas Behörden den Wettbewerb verhindern

Ein Beispiel sei der Bereich Medizintechnik. Für den Betrieb benötigten die deutschen Firmen Genehmigungen und Lizenzen, die die chinesischen Behörden erteilen müssten. "Da hakt es. Wir haben teilweise jahrelange Verzögerungen." Als Grund dafür vermutet Butek, dass bereits ein ähnliches Produkt von einem chinesischen Unternehmen hergestellt werde. Das habe kein Interesse daran, dass Wettbewerber in den Markt kämen.

Wir investieren außerhalb von China und in China.


Gerade Großunternehmen würden trotz des unfairen Wettbewerbs am China-Geschäft festhalten. Die Autobauer, der Maschinenbau, die Chemie- und Elektroindustrie wollten an den Innovationen auf dem chinesischen Markt teilhaben. Dafür sei das wirtschaftliche Engagement vor Ort unerlässlich. Diesen Unternehmen sei bewusst, "dass sie auf den globalen Märkten ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren werden, wenn sie nicht in China weiter bleiben".

Welche Vorkehrungen die deutsche Wirtschaft trifft

Die deutsche Wirtschaft sei sich der Risiken bewusst, die das wirtschaftliche Engagement in China mit sich bringe. Der Handelskrieg zwischen den USA und China 2017/2018 habe bewirkt, dass Unternehmen verstärkt Alternativen zum China-Geschäft suchen würden. Dieses "De-Risking"-Konzept sei jedem Kaufmann geläufig. "Das passiert hier in China, wie es auch auf anderen Märkten passiert", sagt Butek.

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