Der französische Wasserstoffhersteller Lhyfe hat den Zuschlag für eine 10.000 Quadratmeter große Industriefläche in Schwäbisch Gmünd bekommen. Dort will das Unternehmen eine Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff bauen. Der Standort in Schwäbisch Gmünd soll 2024 in Betrieb gehen und täglich bis zu vier Tonnen grünen Wasserstoff herstellen. Die Energie dafür soll aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen stammen. Geplant sei auch der Aufbau einer Wassertankstelle und der Aufbau eines Wasserstoffversorgungsnetzes für Betriebe im benachbarten Industriegebiet Gügling, sagte Stadtsprecher Markus Herrmann am Donnerstag dem SWR.
Für den Schwäbisch Gmünder Oberbürgermeister Richard Arnold bringt die Firma den nötigen Schub für den geplanten Industriepark.
In dem Industriepark sollen sich überwiegend Unternehmen und Einrichtungen ansiedeln, die sich im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik engagieren. Man sei derzeit mit weiteren Partnern im Gespräch, so Herrmann.
Schwäbisch Gmünd gehört zur "Modellregion Grüner Wasserstoff"
Die Bestrebungen hin zum grünen Wasserstoff kommen nicht von ungefähr. Die Stadt Schwäbisch Gmünd gehört mit dem Projekt "Hy-Five" zu einer von zwei "Modellregionen Grüner Wasserstoff" - einem Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg. Das Projekt läuft von 2022 bis 2027. Es stehen Fördermittel von insgesamt 47 Millionen Euro zur Verfügung. Nach Ablauf der Förderung will das Land die Projekte auf eigenen Beinen stehen sehen. Eine der beiden Regionen umfasst die Landkreise Reutlingen, Alb-Donau, die Stadt Ulm und die angrenzenden Landkreise Ostalbkreis mit Schwäbisch Gmünd sowie Heidenheim und Tübingen. In ihnen wird das Projekt "Hy-Five" umgesetzt. Die zweite Modellregion Stuttgart plant unter anderem eine Wasserstoffpipeline entlang des Neckars.
Schwäbisch Gmünd: "Meilenstein" bei Wasserstoff-Projekt
Die Ansiedlung des französischen Unternehmens Lhyfe sei ein "Meilenstein" auf dem Weg zur Wasserstoffwirtschaft. Innerhalb des Projektes Hy-Five sind eine Vielzahl einzelner Projekte geplant: Beispielsweise arbeiten die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm an Wasserstoffproduktion und -transport, wie auch die Stadtwerke Rottenburg oder Tübingen. Und die Technische Hochschule Ulm kümmert sich gemeinsam mit Iveco Magirus und weiteren Speditionen um das Thema Wasserstoff Logistik inklusive Flottentest und Betankungsinfrastruktur.
Gmünd: Industriepark mit grüner Wasserstoffproduktion
Schwäbisch Gmünd hat sich innerhalb des Projektes zum Ziel gesetzt, einen Industriepark aufzubauen, in dem auch grüner Wasserstoff hergestellt wird. Dieser Wasserstoff sollte zusätzlich nicht nur lokal in eine Infrakstruktur fließen, sondern auch überregional an eine Pipeline angebunden werden. Die französische Firma Lhyfe erfülle nun diese Vorgaben, hieß es dazu.
Firma Lhyfe: Deutschland flächendeckend mit grünem Wasserstoff versorgen
Das Unternehmen hat ehrgeizige Ziele: Nach eigenen Angaben will es Deutschland bis 2025 flächendeckend mit grünem Wasserstoff versorgen. Lhyfe ist bereits in mehreren Ländern Europas aktiv und arbeitet unter anderem mit der Deutschen Bahn und Siemens Mobility zusammen.