Falschinformationen über Soziale Medien

Social-Media-Account gehackt: Was die Polizei Ulm Betroffenen rät

Stand
AUTOR/IN
Anja Müller

Betrügern gelingt es immer wieder, private Instagram- und Facebook-Accounts zu hacken, um gezielt Falschinformationen zu verbreiten. Die Polizei Ulm rät Betroffenen, schnell zu handeln.

In Aalen hatte am Wochenende eine vermeintliche Suizidandrohung einen Polizeieinsatz ausgelöst. Die Nachricht, eine Person wolle sich das Leben nehmen, hatte sich zuvor über die sozialen Medien verbreitet. Während des Einsatzes stellte sich heraus, dass die Person gar keine derartige Nachricht verfasst hatte. Vielmehr war der Account (das Profil A.d.Red.) der Person in den sozialen Medien gehackt worden.

Damit es zu keinem Hacker-Angriff kommt, rät die Polizei, den eigenen Account und damit die persönlichen Daten zu schützen. Am besten funktioniere das mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung, so Judith Wolf vom Polizeipräsidium Ulm: Außer dem Passwort wird hier eine zweite Sicherheitsabfrage gemacht. Das könnte beispielsweise eine Nachricht aufs Handy sein, die bestätigt werden muss, so die Social-Media-Managerin.

"Wenn sich jemand Unbekanntes in meinen Account einloggen möchte, bekomme ich das mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung auf jeden Fall mit."

Bei einem Hacker-Angriff in Aalen wurden über die sozialen Medien gezielt Falschinformationen verbreitet. Die Polizei rät dazu, den eigenen Account zu schützen.  (Foto: SWR)
Bei einem Hacker-Angriff in Aalen wurden über die sozialen Medien gezielt Falschinformationen verbreitet (Symbolbild)

Was, wenn mein Account trotzdem gehackt wurde?

Die Verbraucherzentrale und die Polizei in Ulm sind sich einig, was im Falle eines Hacker-Angriffs zu tun ist: Wer selbst noch Zugriff auf sein Profil hat, sollte schnellstmöglich das Passwort ändern. Ist das nicht mehr möglich, sollten Betroffene umgehend den Anbieter kontaktieren und den Account sperren lassen. Die wichtigsten Adressen für den Notfall gibt es hier. Schnelles Handeln sei wichtig, um eventuell größeren Schaden zu verhindern, betont die Expertin der Polizeidirektion Ulm. Die Betrüger verschaffen sich laut Wolf häufig Zugriff auf fremde Profile, um damit kostspielige Werbung für Produkte zu machen oder posten Links zu Schadsoftware. Außerdem erlangen die Täter Einblicke in die persönlichen Nachrichten ihrer Opfer.   

Annika Breitinger von der Verbraucherzentrale Ulm rät den Betroffenen eines Hacker-Angriffs außerdem dazu, alle Beweise zu sichern. Das könnten Screenshots sein oder Nachrichten von Freunden. Besonders bei Online-Einkäufen, die nicht selbst getätigt wurden, sei eine Dokumentation wichtig. Nur so könne später bewiesen werden, dass man Opfer eines Betrügers geworden ist und habe somit die Chance, sein Geld zurückzubekommen.

Sollte ich nach einem Hacker-Angriff Anzeige erstatten?

Rechtsanwalt Sebastian Carl aus Schwäbisch Gmünd ist spezialisiert auf Verbraucherthemen im Online-Bereich und rät dazu, vor allem nach einem gravierenderen Hacker-Angriff Anzeige zu erstatten. Allerdings weiß er auch aus Erfahrung, dass die Suche nach den Betrügern im Internet oft erfolglos bleibt.

"Die Techniken der Betrüger werden immer komplexer und sind immer schwerer nachzuverfolgen."

Deshalb sei es umso wichtiger, den eigenen Account abzusichern, so der Schwäbisch Gmünder Rechtsanwalt.

Hackerangriff auch über das E-Mail-Postfach

Ob durch E-Mails, über ein Datenleck oder durch reines Erraten - immer wieder gelingt es Betrügern, sich in Accounts einzuhacken, im Online-Shop einzukaufen oder den PC mit Schadsoftware zu infizieren. Die Verbraucherzentrale Ulm mahnt deshalb zur Vorsicht: Jede-/r Deutsche habe im Schnitt rund 80 Online-Accounts, bei denen meist eine E-Mail-Adresse zur Registrierung erforderlich ist. Bei der heutigen Flut an E-Mails, könnten Nutzer unvorsichtig werden und vorschnell auf Links oder verlockende Angebote klicken. Betrüger hätten dann leichtes Spiel.

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