Der 63-jährige Hundehalter wurde laut Polizei am Mittwoch in Friedrichshafen wohlauf angetroffen. Zuvor war er per Öffentlichkeitsfahndung gesucht worden. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass er sich nicht, wie befürchtet, in einer hilflosen Lage befindet, sagte ein Polizeisprecher dem SWR. Ermittlungen gegen den Mann gibt es laut Polizei derzeit nicht. Der 63-Jährige wolle nicht nach Munderkingen zurückkehren. Weitere Hunde hatte er nicht bei sich.
Aus dem Haus des Mannes waren am Freitag vergangene Woche 20 Hunde befreit worden. Die Stadt hatte dem Mann wegen immer schlimmerer Zustände Anfang Juni die Tierhaltung untersagt. Kurz darauf war der Besitzer verschwunden. Nachbarn hatten die Stadt danach informiert, weil alle Türen und Fenster offen standen und mehrere Hunde vor dem Haus bellten.
Das Bild, das sich vor Ort bot, war laut dem Ulmer Tierheimleiter Ralf Peßmann chaotisch: Die Zimmer waren voller Kot, Abfall und Sperrmüll. Peßmann war zuerst vor Ort gewesen, erzählt er. Als er den vielen Unrat und die Fäkalien entdeckt hatte, habe er direkt Verstärkung mit Schutzausrüstung geordert.
Acht Stunden lang habe die Rettungsaktion gedauert. Die Situation vor Ort sei kritisch gewesen. Die Hunde hätten warnend gebellt. Peßmann musste nach eigenen Angaben schauen, dass er sich selbst nicht in Gefahr begibt. Er sei zwar vorsichtig gewesen, habe sich dennoch an der Hand verletzt, berichtet er. Als er ein Tier einfangen wollte, sei er von mehreren anderen Hunden attackiert worden. Viele der 20 Hunde hätten sich massiv gewehrt.
Tiere sind unverletzt und nicht unterernährt
Die Tiere sind laut Peßmann nicht krank und auch nicht unterernährt oder verletzt. Alles andere müsse nun kontrolliert werden. "Ich gehe davon aus, dass sie nicht geimpft sind, das wissen wir aber noch nicht", sagte Peßmann dem SWR. Die 20 Hunde befinden sich nun in einem Quarantäne-Zimmer im Ulmer Tierheim. Der Hundehalter bekommt nun ein Tierhaltungsverbot.