Klick, klick, klick..... Wenn Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen in Paris um Medaillen kämpfen, dann ist Harry Langer in seinem Element. Der 47-Jährige ist Sportfotograf, zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen und in Paris meistens ganz vorne mit dabei.

Hockey, Rugby, Tennis, Kunstturnen, Judo, Beachvolleyball, Leichtathletik und Basketball, das ist nur eine Auswahl dessen, was Langer in den ersten zehn Tagen in Paris geknipst hat. "Rugby war eine Herausforderung, das geht mit zweimal sieben Minuten Spielzeit so schnell, da hast Du nicht viel Zeit für ein gutes Foto," erzählt Langer, der das kampfbetonte Spiel mit dem Ei in Paris zum ersten Mal fotografiert hat.

Zum ersten Mal war Harry Langer beruflich auch beim Beachvolleyball. Die Kulisse - ein Traum. Die ausverkaufte Arena, im Sonnenuntergang, direkt vor dem Eiffelturm! Viel kniffliger sei es dort jedoch, einzelne Spielszenen im Bild festzuhalten, erzählt Langer. Es sei wichtig ein Spiel zu antizipieren, zu erahnen, was als nächstes passiert. "Das ist echt eine Herausforderung, wenn Du die Sportart nicht so gut kennst", sagt Langer.
Wenn ein solcher Moment passiert, dann macht es klick, klick, klick...... Harry Langer drückt den Auslöser. Seine Kamera macht dann 20 Bilder in der Sekunde. So kommen bei einem Handball-, Basketball- oder Hockeyspiel schon mal bis zu 5.000 Bilder zusammen. Im Anschluss muss der Sportfotograf die besten Bilder aussuchen. Meistens hat er drei Kameras dabei, mit Brennweiten zwischen 24 und 400 Millimetern.











Im Auftrag einer Agentur in Paris
Harry Langer ist von der Fotoagentur DeFodi Images beauftragt worden, in Paris zu fotografieren. Die Agentur kennt ihn, unter anderem hat er für sie auch schon die Fußball Championsleague fotografiert. Und auch wenn es für Sportfans faszinierend klingt, bei den Spielen dabei zu sein, eine Urlaubsreise ist das nicht. Zwei Events pro Tag hat Harry Langer bei den Olympischen Spielen bislang fotografiert.
Morgens um 9 Uhr geht es los, nachts um Mitternacht ist er meistens erst wieder im Bett. Für das Flanieren durch Paris, Aufsaugen der Atmosphäre und gegenseitiges Kennenlernen bleibt da kaum Platz. Aber das "Dabei sein ist alles" gilt bei Olympia nicht nur für Sportlerinnen und Sportler. Langer weiß, dass es die Spiele nur alle vier Jahre gibt: "Es ist schon was ganz besonderes, hier zu sein" lautet schon jetzt die Bilanz für seine ersten Olympischen Spiele.
Keine Urlaubsfotos, große Momente
Harry Langer hat übrigens in Paris noch kein einziges Erinnerungsfoto gemacht. Obwohl er Akkreditierungen zu allen Events hat, war er noch bei keinem einzigen privat. "Ich glaube, ohne Kamera könnte ich da gar nicht ruhig sitzen" sagt der 47-Jährige und lacht.
Zwei ganz große Momente bleiben für Harry Langer von den Spielen schon jetzt in Erinnerung. Die Goldmedaille der 3x3 Basketballerinnen aus Deutschland. Langer fotografiert hier nicht nur das Spiel, auch anschließend Emotionen und Siegerehrung - Gänsehaut pur! LeBron James hat es Harry Langer auch angetan, der beste Basketballer der Welt. Langer knipst ihn beim Spiel der USA gegen Brasilien. Dort laufen ihm auch Spieler vor die Kamera, die er aus der Heimat kennt. Yago dos Santos oder Bruno Caboclo hat er schon in der ratiopharm Arena in Neu-Ulm fotografiert.
Nach Olympia wird Harry Langer wieder vor allem beim Basketball und Fußball unterwegs sein. In und um Ulm dreht sich dann beruflich aber nicht mehr alles um den Sport. Langer, der eigentlich gelernter Siebdrucker ist, fotografiert dann auch Hochzeiten, Babys, oder Feste. Gleich ist dabei, was er tausendfach in Paris gemacht hat. Wenn er durch seine Optik schaut und den Auslöser drückt, macht es klick, klick, klick.