Die Hopfenernte in der Eifel fällt nach der Flut geringer aus (Foto: SWR)

Studie aus Tübingen und Hohenheim

Hilft Bier gegen Corona? Stoffe in Hopfen hemmen Ausbreitung der Viren

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Lisamarie Haas
Lisamarie Haas ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen. (Foto: SWR, Jochen Krumpe)

Wissenschaftler der Unis in Tübingen und Hohenheim haben herausgefunden, dass Hopfen gegen Corona wirken kann. Bei Covid viel Bier zu trinken, empfehlen die Forscher aber nicht.

Eine Studie von Wissenschaftlern an den Universitäten Tübingen und Hohenheim zeigt, dass Inhaltsstoffe von Hopfen und Bier gegen Covid helfen können. Demnach hemmen die Stoffe die Ausbreitung der Coronaviren im Körper.

Auf diese neuen Erkenntnisse sind die Forscher bei gemeinsamen Experimenten in einem Hochsicherheitslabor des Uniklinikums Tübingen (UKT) gestoßen. Im Labor der Forschungssektion Molekulare Virologie wurde mit infektiösem SARS-CoV-2 experimentiert, um die Wirksamkeit an infizierten menschlichen Zellen zu überprüfen, bestätigte das Klinikum dem SWR.

Bier nicht zur Behandlung von Corona empfohlen

"Die Hopfeninhaltsstoffe hemmen ein Enzym der Coronaviren", sagte Günther Fritz, Mikrobiologe an der Uni Hohenheim. Dieses Enzym benötigt das Virus, um sich in den Zellen auszubreiten. Allerdings raten die Forscher davon ab, virale Erkrankungen mit Bier zu behandeln. Dazu sei die Konzentration der Inhaltsstoffe nicht hoch genug und der enthaltene Alkohol sei eher schädlich.

Wirkung von Nahrungsmitteln gegen Erkrankungen

Die Inhaltsstoffe von Hopfen allein reichen noch nicht für eine Therapie aus, so Günther Fritz. Deshalb wollen die Wissenschaftler weiter forschen, ob Hopfen beispielsweise in Kombination mit anderen Stoffen gegen Viruserkrankungen genutzt werden kann.

Der Mikrobiologe hält es für möglich, dass auch andere Lebensmittel effektive Wirkstoffe gegen Krankheiten enthalten könnten.

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