Ein Gebäude aus Stahl und Glas, davor viele Pflanzen und Teiche. (Foto: SWR, Matthias Zeller)

Freier Eintritt fürs Publikum am ersten Tag

Basler Zoo eröffnet millionenschweres neues Vogelhaus

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Für die Summe von rund 30 Millionen Euro hat der Basler Zoo sein Vogelhaus aufgehübscht. Besucherinnen und Besucher sollen mehr Platz haben - und den Tieren noch näher kommen.

Nach mehr als drei Jahren Umbau öffnet an diesem Samstag, 3. Juni, das neue Vogelhaus im Basler Zoo. An diesem Tag haben Besucher von 8.00 bis 18.30 Uhr freien Eintritt. Das alte Vogelhaus aus den 1920er Jahren kommt im neuen Look daher. Außen hat sich zwar wenig geändert, dafür innen: Der Boden wurde abgesenkt, die Halle zum offenen Flugraum gemacht. Bepflanzt wurde alles mit Gewächsen aus Südostasien, wie der Zoo vorab mitteilte.

Die Balkone in den Obergeschossen wurden demnach für die Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht. Von den Balkonen aus lässt sich die Vogelschar auf Flughöhe beobachten. Die Käfige an der Längsseite des Vogelhauses blieben bestehen. An der Rückseite entstanden Zuchträume.

Neues Vogelhaus kostete 30 Millionen Franken

Im Neubau, einem tropisch anmutenden Raum, der südlich ans Vogelhaus anschließt, können sich die Besucherinnen und Besucher frei bewegen und den Vögeln sehr nah kommen. Hier wurden Pflanzen aus Costa Rica verwendet. Zu der Anlage gehört auch ein neuer Lebensraum für Zwergotter und Pelikane in unmittelbarer Nähe.

90 Vögel leben in dem neuen Vogelhaus. Sie heißen "Reisfink", "Grünkardinal" oder "Palawan-Pfaufasan". Manche flattern nicht in der Freiflughalle, sondern in Volieren, etwa weil sie besonders selten sind oder einen speziellen Speiseplan haben. Das heißt, sie dürfen nicht das essen, was in der Freiflughalle neben dem Teich zum Essen ausgelegt ist.

Ein Gebäude aus Stahl und Glas, davor viele Pflanzen und Teiche. (Foto: SWR, Matthias Zeller)
Das neue Vogelhaus im Basler Zoo ist fertig und wird am Wochenende eröffnet. Dort sind seltene Tierarten zu sehen, zum Beispiel die in freier Wildbahn ausgestorbene Socorrotaube.

Das Vogelhaus ist dem Thema der Evolution gewidmet. Die beruht, wie auf Tafeln zu lesen ist, auf Unterschieden und Auslese und sorgt für Vielfalt. Die wichtigste Botschaft für das Publikum fasst der gelernte Tiermediziner, Zoodirektor Olivier Pagan, zusammen:

"Die Evolution hat kein Ziel."

Lob für die Sanierung und Erweiterung des Vogelhauses kommt aus Leipzig: Der Leipziger Zoodirektor Jörg Junhold ist als Präsident des Verbandes Zoologischer Gärten extra zur Eröffnungsfeier nach Basel gereist: "Der Zolli besticht darin, dass er über die ganze Existenz in der Geschichte immer mit der Zeit geht", sagte Junhold.

Mehr als eine Million Besucher im Jahr

Die Kosten für das neue Vogelhaus im Basler Zoo belaufen sich nach Angaben des Zoos auf rund 30 Millionen Franken. 20 Millionen Franken gaben der Basler Pharmakonzern Hoffmann-La Roche und seine Eigentümerfamilien. Ursprünglich hatte der Neubau schon vergangenes Jahr eröffnen sollen. Weil die Bausubstanz aber schlechter gewesen sei als angenommen, habe aber mehr neu gebaut werden müssen als ursprünglich geplant, hieß es vom Zoo. Den "Zolli" genannten Zoo besuchen etwa 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher im Jahr.

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SWR