"Garden Futures" in Weil am Rhein

Ausstellung im Vitra Design Museum erforscht Zukunft unserer Gärten

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AUTOR/IN
Sandra Helmeke

Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein erforscht in einer großen Ausstellung die Geschichte und die Zukunft unserer Gärten. Diese zeigt: Gärten sind immer auch Utopien vom besseren Leben.

Welche Vorstellungen haben unser heutiges Gartenideal geprägt und welchen Beitrag leisten Gärten für eine lebenswerte Zukunft? Pünktlich zur Gartensaison widmet das Vitra Design Museum in Weil am Rhein (Kreis Lörrach) unseren Gärten eine große Ausstellung und zeigt: In Gärten kristallisieren sich Wünsche, Träume und Ideale.

Gärten sind Utopien vom besseren Leben

Gleich zu Beginn der Ausstellung lässt ein wandgroßes Video optisch die Geschichte der Gartengestaltung vorüberziehen: Vom mittelalterlichen Paradiesgärtlein über barocke Buchs-Hecken bis hin zu Urban-Gardening-Projekten. Gärten, erklärt Kuratorin Viviane Stappmanns, sind immer auch Utopien vom besseren Leben. Absolutistische Herrscher sahen in geometrisch geordneten Gartenanlagen ihre Macht repräsentiert. Moderne, begrünte Hochhäuser künden vom Umwelt-Bewusstsein ihrer Bewohner.

Vitra Design Museum: "Future Gardens. Designing with Nature" Ausstellungsraum  (Foto: SWR)
Vitra Design Museum: "Future Gardens. Designing with Nature" Ausstellungsraum 2

Nicht jede Utopie wird verwirklicht

In vier Räumen präsentiert das Vitra Design Museum die Geschichte und die Zukunft des Gartens. Illustriert durch Gartenmöbel und Gartenwerkzeug, Plakate, Videoleinwände, Entwürfe von Landschaftsplanern oder Künstlern. Da ist zum Beispiel das "Highrise of Homes" von James Wines. Schon 1981 zeichnete der Künstler, wie urbanes Leben grüner werden könnte. Ein Riesen-Hochhaus bietet auf zehn Geschossen Platz für kleine Häuschen mit Gemüsegärten und Bäumen. Verwirklicht wurde diese Utopie nie.

Gärten spiegeln unser Verhältnis zur Natur

Mit dem größten Ausstellungsstück macht das Museum einen Vorschlag, wie wir aus unseren privaten und städtischen Gärten Biotope für Insekten machen können. Es ist der 4.000 Quadratmeter große Garten vor dem Museum, gestaltet vom niederländischen Landschaftskünstler Piet Oudolf: wenig Rasenfläche, viele selbstregenerierende Pflanzen, Gräser, Wiesenblumen.

Die Ausstellung macht deutlich: Seit der Industrialisierung machen sich Menschen Gedanken, wie Städte grüner werden können. Von der Gartenstadtbewegung bis zur modernen vertikalen Stadtfarm: Die Konzepte sind längst da. Sie werden nur nicht konsequent genug umgesetzt.

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Sandra Helmeke