Wenn das Herz kein Blut mehr durch den Körper pumpt, ist höchste Eile geboten. Für den Patienten mit einem Herzinfarkt ist jede Sekunde, die verstreicht, von großer Bedeutung. Je schneller jemand mit der Wiederbelebung beginnt, desto höher ist die Überlebenschance. Der Rettungswagen braucht aber oftmals rund zehn Minuten, bis er da ist.
Freiburger Lebensretter-Projekt macht Schule
Um schneller helfen zu können, gibt es seit 2018 das Projekt "Region der Lebensretter" an welches die App "FirstAED" angeknüpft ist. Freiburg startete der gleichnamige, gemeinnützige Verein schon 2017 mit einem Pilotprojekt. Im Raum Freiburg haben bereits über 1.000 Ersthelfer die App auf ihrem Handy.
Der Landkreis Emmendingen ist seit Juli 2021, der Ortenaukreis seit Herbst 2021 dabei und der Schwarzwald-Baar-Kreis soll in diesem Sommer ans System angeschlossen werden. Landesweit machen bislang zwölf Städte und Kreise mit. Auch in Bayern und Sachsen gibt es inzwischen Ableger.
Landkreisübergreifend helfen
Bisher funktionierte das Alarmsystem für Ersthelferinnen und Ersthelfer nur jeweils in einer Region. Jetzt soll es landkreisübergreifend möglich werden. Bald, so das Ziel der Freiburger, soll das System in ganz Baden-Württemberg funktionieren. Bis Ende des Jahres sollen 50 Prozent der Landkreise angeschlossen sein. Als ersten Schritt in diese Richtung schaltete BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Donnerstagnachmittag in Freiburg die beiden Alarmserver der Integrierten Leitstellen Freiburg und Rems-Murr (Region Stuttgart) zusammen.
Wie funktioniert "Region der Lebensretter"?
Wählt jemand den Notruf 112 und es liegt ein Verdacht auf einen Herz-Kreislauf-Stillstand vor, dann werden Ersthelferinnen und Ersthelfer in der näheren Umgebung des Patienten per App auf ihrem Smartphone benachrichtigt. Sie sind dadurch, dass sie geografisch näher am Patienten sind, auch schneller dort und können helfen. Die App ist kostenlos. Freiwillige Helferinnen und Helfer müssen sich lediglich registrieren und werden dann von einer Projektleiterin oder einem Projektleiter in der entsprechenden Region freigeschaltet. Anschließend sind sie am jeweiligen Alarmserver über die App angebunden. Für den Disponenten oder die Disponentin in der Leitstelle entsteht dadurch keine zusätzliche Arbeit - es kommt zu keiner Zeitverzögerung.
Üblicherweise seien die in der App registrierten Ersthelferinnen und Ersthelfer Mitglieder der beteiligten Hilfsorganisationen oder Mitarbeitende von Krankenhäusern. So schreibt es "Region der Lebensretter" auf ihrer Webseite. Denn um sich in der App registrieren zu können, brauche man die Ausbildung zum Ersthelfer.