Förderverein für krebskranke Kinder

Neues Elternhaus in Freiburg wird eingeweiht

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Ulrike Liszkowski
Bild von SWR-Redakteurin Ulrike Liszkowski

Freiburg hat ein neues Elternhaus für Familien, deren schwerkranke Kinder stationär in der Kinder- und Jugendklinik behandelt werden. Es bietet ihnen ein zweites Zuhause auf Zeit.

neues Elternhaus
Die Kinder- und Jugendklinik Freiburg zieht um. Deshalb hat der Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg auch ein neues Elternhaus gebaut - damit die Nähe bleibt.

Erkrankt das eigene Kind an Krebs, beginnt für die Eltern eine schwere Zeit. Sie wünschen sich, für die kleinen Patienten wenigstens "da sein" zu können. Da die Kinder oft über Wochen und Monate hinweg stationär behandelt werden, wollen die Eltern auch in ihrer Nähe übernachten. Das ermöglicht das Elternhaus vom Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg e.V., der 1980 von betroffenen Eltern gegründet wurde, die von den beengten Verhältnissen an der Kinderklinik und den fehlenden Übernachtungsmöglichkeiten für Eltern entsetzt waren.

Der Verein hat nun die größte Herausforderung in seiner Geschichte gemeistert: Für 14,5 Millionen Euro rein aus Spendengeldern und in ehrenamtlicher Vorstandsarbeit hat er ein neues Elternhaus bauen lassen, direkt neben dem Neubau der Kinder- und Jugendklinik Freiburg an der Breisacher Straße. Denn das bisherige Elternhaus am alten Standort in der Mathildenstraße wäre von der neuen Klinik zu weit entfernt - etwa 1,8 Kilometer.

Zweites Zuhause auf Zeit für Familien in Ausnahmesituation

Sobald die neue Kinder- und Jugendklinik Freiburg in Betrieb ist, soll auch das neue Elternhaus vollständig genutzt werden. Für die Eltern ist der Aufenthalt dort kostenlos, ebenso wie das umfassende Betreuungsangebot. Zwei erfahrene Sozialarbeiterinnen beraten die Eltern während der gesamten Therapiedauer und stehen ihnen auch in Krisensituationen bei. Für Geschwisterkinder gibt es eine Spielstube, wo sie pädagogisch und therapeutisch betreut werden, so dass sich die Eltern ganz auf das kranke Kind konzentrieren können.

"Das Elternhaus macht unsere Medizin erst machbar. Es ist der Rückzugsort für die Familien, an dem sie sich erholen und neue Kraft schöpfen können, und bietet ein Stück Normalität in einer absoluten Ausnahmesituation."

Johannes Bitsch, Vorstand des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Freiburg, kennt die belastende Situation, in der Eltern krebskranker Kinder mit der Diagnose plötzlich sind, aus eigener Erfahrung, er beschreibt das so:

Neben rollstuhlgerechten Familienzimmern und Appartements, bietet das neue Elternhaus Gemeinschaftsküchen, so dass sich die Familien dort komplett selbst versorgen können. Es gibt Aufenthaltsräume und ein Bistro mit Frühstücksangebot.

Küche in einem Familien-Appartement vom Elternhaus des Fördervereins für krebskranke Kinder
Küche in einem Familien-Appartement

Mehr als 20.000 Übernachtungen verzeichnet das bestehende Elternhaus pro Jahr. Es nimmt jedes Jahr rund 1.000 Familien auf.

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