Erkrankt das eigene Kind an Krebs, beginnt für die Eltern eine schwere Zeit. Sie wünschen sich, für die kleinen Patienten wenigstens "da sein" zu können. Da die Kinder oft über Wochen und Monate hinweg stationär behandelt werden, wollen die Eltern auch in ihrer Nähe übernachten. Das ermöglicht das Elternhaus vom Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg e.V., der 1980 von betroffenen Eltern gegründet wurde, die von den beengten Verhältnissen an der Kinderklinik und den fehlenden Übernachtungsmöglichkeiten für Eltern entsetzt waren.
Der Verein hat nun die größte Herausforderung in seiner Geschichte gemeistert: Für 14,5 Millionen Euro rein aus Spendengeldern und in ehrenamtlicher Vorstandsarbeit hat er ein neues Elternhaus bauen lassen, direkt neben dem Neubau der Kinder- und Jugendklinik Freiburg an der Breisacher Straße. Denn das bisherige Elternhaus am alten Standort in der Mathildenstraße wäre von der neuen Klinik zu weit entfernt - etwa 1,8 Kilometer.
Zweites Zuhause auf Zeit für Familien in Ausnahmesituation
Sobald die neue Kinder- und Jugendklinik Freiburg in Betrieb ist, soll auch das neue Elternhaus vollständig genutzt werden. Für die Eltern ist der Aufenthalt dort kostenlos, ebenso wie das umfassende Betreuungsangebot. Zwei erfahrene Sozialarbeiterinnen beraten die Eltern während der gesamten Therapiedauer und stehen ihnen auch in Krisensituationen bei. Für Geschwisterkinder gibt es eine Spielstube, wo sie pädagogisch und therapeutisch betreut werden, so dass sich die Eltern ganz auf das kranke Kind konzentrieren können.
Johannes Bitsch, Vorstand des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Freiburg, kennt die belastende Situation, in der Eltern krebskranker Kinder mit der Diagnose plötzlich sind, aus eigener Erfahrung, er beschreibt das so:
Neben rollstuhlgerechten Familienzimmern und Appartements, bietet das neue Elternhaus Gemeinschaftsküchen, so dass sich die Familien dort komplett selbst versorgen können. Es gibt Aufenthaltsräume und ein Bistro mit Frühstücksangebot.
Mehr als 20.000 Übernachtungen verzeichnet das bestehende Elternhaus pro Jahr. Es nimmt jedes Jahr rund 1.000 Familien auf.