Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen sogenannten Reichsbürger erhoben, der bei einer Verkehrskontrolle einen Polizisten angefahren haben soll. Dem Mann wird unter anderem versuchter Mord vorgeworfen, wie die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte. Der Prozess soll am 14. November am Stuttgarter Oberlandesgericht (OLG) eröffnet werden. Für den Prozess sind insgesamt 15 Verhandlungstage angesetzt. Der verletzte Polizist soll als Nebenkläger auftreten.
Frontal in einen Polizisten gefahren
Der damals 61-Jährige soll im Februar im baden-württembergischen Landkreis Lörrach frontal in einen Polizisten gefahren sein und dabei in Kauf genommen haben, diesen tödlich zu verletzen. Als der Beamte auf der Motorhaube lag, soll der Mann noch einmal beschleunigt haben. Selbst mehrere Schüsse von anderen Polizisten sollen ihn zunächst nicht gestoppt haben.
"Reichsbürger"-Utensilien im Haus gefunden
Schließlich habe er sein Auto so zur Seite gelenkt, dass der Polizist auf die Straße gestürzt sei und sich schwer am Kopf verletzt habe, erklärte die Bundesanwaltschaft. Der Angeklagte war demnach alkoholisiert und fahruntüchtig, er wurde noch am selben Abend festgenommen. In seinem Haus wurden Hinweise auf seine Zugehörigkeit zu den sogenannten Reichsbürgern gefunden.
Angeklagter in Untersuchungshaft - Prozess beginnt am 14. November
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, dass er die Existenz der Bundesrepublik leugne und hoheitliche Befugnisse ihrer Vertreter nicht anerkenne - aus dieser Gesinnung heraus habe er sich der Verkehrskontrolle entziehen wollen. Der inzwischen 62-Jährige aus dem Kreis Lörrach sitzt in Untersuchungshaft.