Von Schwarzer Pädagogik ist die Rede und einer Kultur der Angst. Die Schülerinnen und Schüler sollen systematisch misshandelt worden sein. "Du tanzt wie ein Krüppel" und "Du wirst nie Erfolg haben" sind Sätze, die Lehrkräfte zu den jungen Tänzerinnen und Tänzern gesagt haben sollen. Das sind nur zwei Beispiele - und bei verbalen Beleidungen soll es anscheinend nicht geblieben sein.
Bis zur Essstörung getrieben
Es soll auch zu körperlichen Misshandlungen gekommen sein, sagt die Journalistin Barbara Achermann. Sie konnte mit 13 der Schülerinnen und Schüler sprechen.
Beispielsweise soll die Schule einen Body-Mass-Index von 16 bis 18 bei den Schülerinnen und Schülern verlangt haben. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt ein solcher Wert als untergewichtig. Wer das nicht erreichte, sei vom Lehrpersonal systematisch beleidigt, gedemütigt und ignoriert worden. "Zum Teil haben sie bis heute psychische Probleme, sind auf Antidepressiva angewiesen", sagt Barbara Achermann.
Rektor äußert sich zum Body-Mass-Index
Der Rektor der Züricher Hochschule hat sich im Schweizer Fernsehen zu den Vorwürfen geäußert. Der Body-Mass-Index sei zum Schutz der Jugendlichen eingeführt worden - in Zusammenarbeit mit einer Ernährungswissenschaftlerin. "Wenn die Jugendlichen zu schwer sind, gibt es Probleme mit einigen Techniken, die man im Ballett lehrt. Spitzentanz zum Beispiel, das sind Hebebewegungen", sagt Rektor Thomas Meier.
Eine interne Untersuchung soll jetzt alle Missbrauchsvorwürfe klären. Personelle Konsequenzen hat es bisher keine gegeben.