"Nacht - träumen oder wachen" im Basler Museum der Kulturen

Stand
AUTOR/IN
Könsler, Laura

OTON 1: Mein Name ist Mattia und ich arbeite gerne abends oder nachts in meinem Atelier, da ich freischaffender, selbständiger Illustrator bin. Da ist die Nacht eine sehr schöne Zeit zum Arbeiten. Hm, ja, ich denke ich bin kreativer in der Nacht.
Mattia ist einer von sechs nachtaktiven Menschen, die in der Ausstellung über ihr Nachtleben erzählen. Auch ein Jäger, eine Barkeeperin oder die Fledermausbeauftragte des Kantons kommen an der Hörstation zu Wort. Direkt daneben steht ein riesiges Bett, auf das die Besucher klettern und unter das sie kriechen können. Mit einer Taschenlampe können sie im Dunkeln sogar Monster entdecken. Wer nun wegen vermeintlicher Monster nicht zur Ruhe kommt, der findet in einer Vitrine daneben Hilfsmittel zum besseren Einschlafen:
OTON 2 „… wie Baldrian oder auch Lavendel. Es hat aber auch medizinische Präparate dabei, da sich Menschen auch damit behelfen, wenn sie schlecht schlafen. Die Wünschelrute wurde auch eingesetzt, um den geeigneten Schlafplatz zu finden, der natürlich nicht durch irgendwelche Wasseradern gestört werden darf“
… erzählt Florence Roth, die die Ausstellung kuratiert hat. Fast alle Exponate stammen aus der museumseigenen Sammlung: von den Hängematten aus Südamerika, über ein Holzbett aus Kamerun oder Schlafmatten aus Papua Neuguinea bis hin zu Laternen, die beispielsweise an der Basler Fasnacht Licht ins Dunkel bringen:
OTON 3 „die Ausstellung zeigt in einem tollen Spiel von Licht und Dunkelheit, was nachts alles passiert, denn die Nacht ist voller Leben. Wir sehen in vier verschiedenen Räumen, was wir erleben, wem wir begegnen und wie wir es uns gemütlich machen zum Schlafen“
…. und da gehören die vielen Kopf oder Nackenstützen, die gezeigt werden, sicher nicht dazu – die einfachen aus Holz oder augwenig gearbeiteten Stützen dienten dazu, aufwendige Frisuren im Schlaf nicht zu zerdrücken oder sie durch aufsteigenden aromatisierten Rauch in der Nacht zu parfümieren. Museumsdirektorin Anna Schmid hofft mit der Ausstellung, die Menschen direkt anzusprechen – denn DIE Nacht gibt es nicht, die erlebt schließlich jeder Mensch anders:
OTON 4 „Eigentlich geht es um eine Ausstellung, die uns verschiedene Dimensionen und Facetten von Nacht noch mal anderes vor Augen führt. Und dazu dann relativ viel zum Mitmachen, selbst tätig werden, interaktiv also und um das eigene Erleben noch mal reflektieren zu können.“

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AUTOR/IN
Könsler, Laura