Das Interesse an dem neuen Basler Projekt, bei dem ausgewählte Konsumenten ihr Cannabis in der Apotheke kaufen können, ist groß. Gleich zum Start der Anmeldung haben sich innerhalb eines halben Tages rund 150 Interessierte gemeldet.
Wer an der Studie teilnehmen und Cannabis in Basel legal kaufen möchte, muss bisher schon Konsument gewesen, mindestens 18 Jahre alt und Basler sein. Anders als sonst in der Schweiz müssen Teilnehmende der Studie keine Geldbuße befürchten, wenn sie Cannabis konsumieren. Denn für die Studie gibt es eine Ausnahmebewilligung aus Bern.
Der Apothekenpreis orientiert sich am Schwarzmarkt
Die Teilnehmenden bekommen eine Plastikkarte, um sich bei Polizeikontrollen oder beim Cannabis-Kauf in der Apotheke ausweisen zu können. Der Preis beträgt wie auf dem Schwarzmarkt zehn Franken je Gramm, je nach Stärke der Droge.
Bisherige Verbotspraxis hat wohl keine Zukunft
Der aus Deutschland stammende Studienleiter, Professor Marc Walter, Chefarzt und Klinikleiter im Kanton Aargau, lobt die Schweiz dafür, dass sie anders als andere Länder Cannabis nicht gleich legalisiert, sondern erst einmal wissenschaftliche Studien durchführt. Die bisherige Verbotspraxis hat laut Walter keine Zukunft.
Die neun Apotheken, die sich freiwillig an der Studie beteiligen und reguliert Cannabis verkaufen werden, versprechen sich davon im Falle einer Legalisierung aber kein Geschäft. Das würde dann in Coffeeshops abwandern, glaubt Lukas Meister vom Baselstädtischen Apotheker-Verband.
Je nach Ergebnis Legalisierung denkbar
Falls die Ergebnisse in Basel und in anderen Kantonen es hergeben, will Basels Gesundheitsminister Lukas Engelberger auf Bundesebene aktiv werden.
Die Ergebnisse der Studie aus Basel sollen voraussichtlich in zweieinhalb Jahren vorliegen.