Mehrere Wasserbecken, ein Sprungturm und eine Sauna-Landschaft, das alles könnte ein neues, gemeinsames Schwimmbad in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) am Standort Klosterhof künftig bieten. Doch ob es dieses geben wird, darüber soll in einem Bürgerentscheid im Rahmen der Europa- und Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 abgestimmt werden.
In einer Infoveranstaltung am Mittwochabend präsentiert die Stadt Villingen-Schwenningen gemeinsam mit der Bäder Villingen-Schwenningen GmbH (BVS) verschiedene Entwürfe für einen Neubau, mögliche Finanzierungsmodelle und den Ablauf des Bürgerentscheids. Weitere Veranstaltungen sollen Ende April und Anfang Mai stattfinden.
Luxusvariante: Sportschwimmzentrum für rund 57 Millionen Euro
Die Kosten für den teuersten der drei vorgestellten Entwürfe belaufen sich auf bis zu 56,8 Millionen Euro. Insgesamt fünf Becken sind darin enthalten, darunter ein 50-Meter-Becken und ein 25-Meter-Becken mit jeweils acht Bahnen, die so auch für Schwimmwettkämpfe geeignet sind.
Für Spaß und Entspannung sind ein Sprungturm, eine Rutsche und eine Sauna-Landschaft in allen drei Entwürfen mit eingeplant. Auch ein Lehrschwimmbecken, Nichtschwimmerbecken und ein Kinderplanschbecken sind bei allen Entwürfen eingeplant. Grundlage dafür war eine Befragung zu den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger im letzten Jahr.
Der Mittelweg für bis zu 45 Millionen Euro
Bei dem Entwurf, dessen Bau mit bis zu 45 Millionen Euro angesetzt ist, gibt es kein 50-Meter-Becken, dafür würde ein zweites Schwimmbecken mit 25 Metern und jeweils acht Bahnen gebaut werden.
Die günstigste Variante für rund 42 Millionen Euro
Im günstigsten Fall würde es insgesamt ein Schwimmbecken weniger geben. Neben Lehrschwimmbecken, Nichtschwimmerbecken und Kinderplanschbecken würde hier ein 50-Meter-Becken gebaut, dass durch eine Hubwand in zwei Schwimmbecken unterteilt werden kann.
Die Kosten für das Baugrundstück und mögliche Abrisskosten kommen bei allen drei Entwürfen noch dazu.
Was passiert mit den bisherigen Bädern?
Bisher gibt es sowohl in Villingen als auch in Schwenningen ein Hallenbad. Das Neckarbad im Stadtteil Schwenningen wurde 2003 eröffnet, das Villinger Hallenbad ist dagegen schon deutlich älter und müsste dringend saniert werden, so die Stadt.
Sowohl Beckenwände und -böden als auch die Decke des Villinger Hallenbades seien undicht, Rohre verrostet. Nach ersten Schätzungen würde die Sanierung des Villinger Hallenbades bis zu 22,5 Millionen Euro kosten und rund drei Jahre dauern. Die Kosten für einen Neubau des Villinger Hallenbades lägen bei rund 25 Millionen Euro.
Zusätzliche Kosten für einen Abriss oder je nach Standort, ein neues Baugrundstück kommen auch hier noch dazu. Mittelfristig würden dann auch weitere Sanierungskosten für das Neckarbad in Schwenningen fällig.
Mit einem neuen, gemeinsamen Stadtbad müssten die Hallenbäder in Villingen und Schwenningen geschlossen werden. Mögliche Ausbau-Varianten, beispielsweise zu einer Turnhalle, würde dann im Gemeinderat besprochen werden.
So läuft der Bürgerentscheid ab
Durch entsprechende Infoveranstaltungen und eine Infobroschüre sollen die Bürgerinnen und Bürger vor der Abstimmung informiert werden. Neben der Europa- und Kommunalwahl gilt es dann auch mit "Ja" oder "Nein" abzustimmen, ob ein gemeinsames Hallenbad für Villingen-Schwenningen am Standort Klosterhof errichtet werden soll.
Für den Fall, dass die Mehrheit sich für den Bau des gemeinsamen Hallenbades ausspricht, wird anschließend im Gemeinderat darüber entschieden, welche Variante gebaut werden soll. Sollte im Rahmen des Bürgerentscheids keine Mehrheit zustande kommen, geht die Entscheidung über den Bau eines gemeinsamen Hallenbades zurück an den Gemeinderat.