Fans des 1. FC Köln in Stuttgart (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat)

Bundesligaspiel am Samstag

Kontrolle von Fans des 1. FC Köln: Stuttgarter Polizei wehrt sich gegen Kritik

Stand

Zum Bundesligaspiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Köln erreichten fünf Busse mit Köln-Fans wegen einer Kontrolle das Stadion nicht. Kritik kam vom Trainer der Gästemannschaft.

Nach einer Polizeikontrolle von Fußballfans aus Köln am Samstag in der Nähe von Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) gibt es Kritik am Einsatz. Der Trainer des 1. FC Köln kritisierte die Stuttgarter Polizei für ihr Vorgehen gegen fünf Kölner Fan-Busse. Laut Polizei haben die Passagiere die Kontrolle verweigert. Deshalb durften sie nicht weiterfahren.

Nur ein Bus mit Köln-Fans durfte weiterfahren

Da die aktive Fanszene des 1. FC Köln seit geraumer Zeit mit Störaktionen wie Pyrotechnik auffalle, sollte sie am Samstag vor dem Spiel kontrolliert werden, teilte das Polizeipräsidium Stuttgart mit. Im Bereich Waiblingen seien sechs Busse angehalten worden, die Fans hätten die Durchsuchung aber verweigert. Die Kontrolle hätte es unmöglich gemacht, rechtzeitig ins Stadion kommen, begründeten Kölner Fan-Vertreter die Entscheidung gegenüber dem WDR.

"Trotz mehrmaliger Durchsagen konnten die Insassen nicht dazu bewegt werden, sich einer Kontrolle zu unterziehen", schreibt die Stuttgarter Polizei in einer Pressemitteilung. Ein Busfahrer weigerte sich laut Polizei sogar, die Türen zu öffnen.

Lediglich die Insassen eines Busses, in dem sich überwiegend Frauen und Kinder befanden, kamen laut Polizei der Aufforderung nach. Der Bus durfte anschließend weiter in Richtung Stuttgart fahren. Ohne Kontrolle ließ die Polizei die anderen fünf Busse nicht zum Stadion weiterfahren.

Kölns Trainer Baumgart: "Bewusste Aktion"

Kritik an der Polizeikontrolle kam vom Cheftrainer des 1. FC Köln, Steffen Baumgart. "Da war geplant, die Jungs von Anfang an rauszunehmen. Das ist aus meiner Sicht auch nicht in Ordnung", sagte Baumgart der "Bild". "Das ist eine bewusste Aktion, da muss mir keiner erklären, dass das eine Aktion ist, um mehr Sicherheit zu haben."

Die Polizei Stuttgart teilte dagegen am Montag mit, es hätte vorab eine "eindeutige Gefahrenprognose" gegeben. Der Stuttgarter Polizeipräsident Markus Eisenbraun sagte: "Unser Ziel war, mögliche Gewalttäter im Vorfeld aus der Anonymität zu holen und verbotene Gegenstände zu beschlagnahmen, um so Vorfälle zu verhindern." Aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit, als Fans des 1. FC Köln beispielsweise Pyrotechnik eingesetzt und am Ende des Spiels das Spielfeld gestürmt hätten, sei das Spiel als Hochrisikospiel eingestuft worden, erklärte die Polizei.

Stand
AUTOR/IN
SWR