Akkufertigung beim Motorsägen- und Gartengerätehersteller Stihl, aufgenommen in einem Werk in Waiblingen.

Geschäftsjahr 2022

Stihl steigert Gewinn - Mahle fährt Verluste ein

Stand

Das Geschäftsjahr 2022 verlief für die Unternehmen Stihl und Mahle unterschiedlich. Während Stihl seinen Gewinn steigerte, schrieb Mahle erneut rote Zahlen.

Das Geschäftsjahr 2022 lief beim Motorsägen- und Gartengerätehersteller Stihl aus Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) nach eigenen Angaben sehr zufriedenstellend. Dabei musste das Unternehmen allerdings nach dem Ende des Corona-Nachfrage-Booms einen Absatzrückgang verzeichnen. Nachdem in den vergangenen Jahren viel in den Garten investiert wurde, würden die Verbraucher ihr Geld jetzt wieder für Reisen oder Restaurantbesuche ausgeben - weniger für neue Gartengeräte, wie Stihl am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

Dennoch konnte das Waiblinger Unternehmen seinen Umsatz im vergangenen Jahr um fast neun Prozent auf rund 5,5 Milliarden Euro steigern. Die Gründe: Preiserhöhungen und Währungseffekte. Stihl vertreibt viel in Dollar - wenn der Euro also an Wert verliert, hilft das dem Umsatz. Ohne diese Effekte hätte das Wachstum 3,1 Prozent betragen. Weitere Gründe waren demnach eine stärkere Nachfrage nach teuren Profi-Geräten sowie inflationsbedingte Preiserhöhungen.

Stihl setzt auf "doppelte Technologieführerschaft"

Details zum Gewinn machte der Motorsägenhersteller nicht. Das Ergebnis im vergangenen Jahr sei aber sehr zufriedenstellend gewesen, erklärte Stihl. Künftig strebt das Unternehmen eine "doppelte Technologieführerschaft" an. Zum einen setzt Stihl auf Geräte mit Akku. In Rumänien wird dazu eine neue Fabrik gebaut. Am Stammsitz Waiblingen werden ab dem nächsten Jahr erstmals Akku-Geräte für Profis gebaut. 2022 machten sie gut 20 Prozent der weltweit verkauften Produkte aus - bis 2035 sollen es 80 Prozent sein. Zugleich investiert der Motorsägen- und Gartengerätehersteller in Verbrennungsmotoren, die etwa mit E-Fuels betrieben werden können.

Mahle verzeichnet viertes Jahr in Folge Verluste

Anders lief das vergangene Geschäftsjahr beim Autozulieferer Mahle aus Stuttgart. Mahle fuhr das vierte Jahr in Folge einen Verlust ein. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Im vergangenen Jahr belief sich der Jahresfehlbetrag auf 332 Millionen Euro. Der Verlust war damit deutlich höher als im Jahr zuvor. 2021 hatte bei Mahle ein Fehlbetrag von 108 Millionen Euro in den Büchern gestanden. Der Umsatz des Unternehmens stieg um 14 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro.

Besonders im ersten Halbjahr hätten die Geschäfte stark gelitten, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Kostensteigerungen für Rohstoffe, Energie und Fracht hätten nicht vollständig kompensiert werden können. Beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen konnte Mahle ein Plus von 60 Millionen Euro ausweisen, auch das ist ein schwächerer Wert als im Vorjahr.

Ein Mitarbeiter des Automobilzulieferers Mahle arbeitet am Stammsitz in Stuttgart an einer Test-Brennstoffzelle.
Der Automobilzulieferer Mahle hat das vierte Jahr in Folge rote Zahlen geschrieben.

Mahle will raus aus den roten Zahlen

In die Zukunft schaut der Autozulieferer dennoch mit Optimismus: Für das laufende Jahr seien bereits Aufträge mit einem Volumen von mehr als elf Milliarden Euro eingesammelt worden, die Hälfte davon in Projekten jenseits des klassischen Geschäfts mit Verbrennertechnologie. Im Zuge der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart stellte Mahle auch eine neue Unternehmensstrategie vor, die ein noch stärkeres Engagement im Bereich E-Auto und sogenannte grüne Verbrenner vorsieht. In diesem Segment sei das Potenzial für Umsatzwachstum Mahle zufolge dreimal größer als im Geschäft mit Verbrennerkomponenten.

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