Die dicht besiedelte Innenstadt von Stuttgart.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Fabian Sommer)

Neuer Mietspiegel

So stark sind die Mieten in Stuttgart gestiegen

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Für die Landeshauptstadt liegt ein neuer Mietspiegel vor. Er zeigt: Die Mieten in Stuttgart haben viel stärker angezogen als im Landesschnitt.

Zwischen April 2020 und April 2022 ist das Mietspiegelniveau in Stuttgart um 6,8 Prozent gestiegen – und zwar auf 11,04 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in mietspiegelrelevanten Wohnungen. Das geht aus dem neuen Mietspiegel der Landeshauptstadt hervor. Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um 9,2 Prozent.

Zwar ist der Anstieg der Stuttgarter Mieten geringer als im Zeitraum 2018 bis 2020. Dennoch liegt die Steigerung deutlich über der Entwicklung der Nettokaltmieten in ganz Baden-Württemberg. Denn landesweit sind die Mieten seit 2020 im Schnitt lediglich um 3,9 Prozent gestiegen, so die Stadt Stuttgart in einer Mitteilung zum neuen Mietspiegel.

Was erleben Menschen in Stuttgart auf Wohnungssuche? Der SWR war bei einer Wohnungsbesichtigung dabei:

Stadt: Sehr hohe Marktanspannung in Stuttgart

"Damit lässt sich weiterhin eine Entkoppelung der Stuttgarter Mietpreise von der Entwicklung auf Landesebene beobachten", schreibt die Stadt Stuttgart zum neuen Mietspiegel. Ähnlich wie in anderen Ballungszentren "bleibt die Marktanspannung in Stuttgart auf einem sehr hohen Niveau", so die Stadt.

Für Mieter ist der Mietspiegel deshalb wichtig, weil er - innerhalb bestimmter gesetzlicher Bestimmungen - die Grundlage für mögliche Mieterhöhungen bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete bildet. Der neue Stuttgarter Mietspiegel ist laut der Stadt ab dem 1. Januar 2023 gültig.

Probleme bei Indexmietveträgen

Besonders schlecht ist die Situation derzeit für Mieterinnen und Mieter, die einen Indexmietvertrag abgeschlossen haben. Bei solchen Mietverträgen richtet sich die Miete nach dem Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts. In Zeiten, in denen die Inflation in Deutschland niedrig war, konnten solche Verträge günstig sein. Das hat sich inzwischen geändert.

Der Deutsche Mieterbund beobachtet, dass die Zahl der Indexmietverträge steige. Das sagte der Präsident des Verbands im Frühling der Deutschen Presseagentur. Im Oktober lag die Inflation in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamts bei 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.  

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SWR